Aktienfokus: Vollübernahme von Alcon beflügelt Novartis

Novartis eröffneten den Handel mit einem Plus von 1,7% und gewinnen seither kontinuierlich weiter an Terrain. Um 11.05 Uhr beträgt das Plus bei hohem Handelsvolumen bereits 6,2% auf 56,90 CHF. Der SMI steht zur Berichtszeit dank den Novartis-Aktien 0,6% höher.


Analysten begrüssen Einigung
Die Einigung mit den Minderheitsaktionären zur Übernahme der verbleibenden 23% wird von den Analysten einhellig als vorteilhaft gesehen. Damit falle die Unsicherheit weg und Novartis könne nun endlich die Integration von Alcon in Angriff nehmen, so die Meinung in Marktkreisen. Für die Zukunft dürften damit sämtliche Unstimmigkeiten zwischen den Managements ausgeräumt sein, und die so profitable Alcon werde nicht durch Veränderungen im Management auseinandergerissen, schreibt die ZKB in einem ersten Kommentar. Ähnlich tönt es bei Helvea: Die Einigung beseitige die Unsicherheiten, welche den Aktienkurs in den vergangenen Monaten belastet hätten.


Angebot aufgestockt
Um die Minderheitsaktionäre auf ihre Seite zu ziehen, musste Novartis das Angebot aufbessern. Insgesamt bietet der Pharmakonzern für die sich noch nicht in seinem Besitz befindlichen Titel nun 168 USD und damit den gleichen Betrag, wie ihn der vormalige Alcon-Mehrheitsaktionär Nestlé für seine Titel im Durchschnitt erhalten hatte. Die grundsätzliche Aufbesserung des Angebots kommt für die Analystengemeinde indes nicht überraschend, Unterschiede gab es aber in den Erwartungen über die tatsächliche Angebotshöhe. So ging Cheuvreux tendenziell eher von einem über den nun gebotenen 168 USD liegenden Preis aus, Barclays Capital auf der anderen Seite hatte mit rund 150 USD gerechnet. Für Cheuvreux kam zudem der Zeitpunkt der Einigung etwas früher als erwartet.


Aktienrückkauf wieder aufgenommen
Dass die Offert-Nachbesserung in Form eines Baranteils erfolgt, wird im Hinblick auf den Verwässerungseffekt der Transaktion allgemein als Vorteil gesehen. Allerdings hätten sich einige Analysten eine vollständige Abgeltung der Publikumsaktionäre in bar erhofft. Die angekündigte Wiederaufnahme der Aktienrückkaufstätigkeit entschädige jedoch für die aus der Übernahme entstehende Verwässerung, heisst es.


ZKB bekräftigt «Übergewichten»
Insgesamt beurteilt die ZKB die vollständige Fusion mit zusätzlichen 100 Mio USD an Kostensynergien pro Jahr als vorteilhaft an. An den Schätzungen ändere sich nichts, weil Alcon bereits vollkonsolidiert war. Die ZKB bestätigt die eigene Einschätzung der Aktien mit «Übergewichten». Vontobel und Helvea bekräftigen ihre Kaufempfehlungen sowie die Kursziele von 70 CHF bzw. 72 CHF. Weniger optimistisch für die Novartis-Titel bleibt Cheuvreux mit einem Underperform-Rating sowie einem Kursziel von 48 CHF. (awp/mc/ps/07) 

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