Aktienfokus Zehnder: Margen und Aktie nach Halbjahreszahlen unter Druck

Der Reingewinn lag um rund 14% unter dem AWP-Konsens, der EBIT gar um über 20%. Entsprechend wird in Analystenkreisen denn auch die Profitabilität bemängelt. Bis um 10.15 Uhr fallen Zehnder um 72 CHF oder 2,7% auf das Tagestief von 2’650 CHF zurück. Gehandelt sind bis anhin 173 Aktien bei einem durchschnittlichen Handelsvolumen von 242 Stück im Tag. Der Gesamtmarkt (SPI) legt dagegen 1,12% auf 7’068 Punkte zu.


Aussagekraft mit Vorsicht zu geniessen
Die Zahlen lägen unter den Erwartungen, heisst es dazu bei der ZKB. Allerdings sei die Aussagekraft des für Zehnder weniger bedeutenden ersten Semesters mit Vorsicht zu geniessen, relativiert die Bank. Die Vergangenheit habe dies verschiedentlich gezeigt.


Rückgang der EBIT-Marge enttäuschend
Dennoch bezeichnet die ZKB den Rückgang der EBIT-Marge auf 6,6% von 7,6% im Vorjahr als enttäuschend, auch im Vergleich zum Konkurrenten AFG und trotz der Begründungen wie Beratungskosten für Akquisitionen und höhere Materialkosten.


Reduktion des Ausblicks
Auch die Bank Vontobel legt den Fokus auf die Profitabilität und spricht dabei von einer Reduktion des Ausblicks. Dies bedeute, dass sich die Margen nicht verbessern würden. Ein Verbesserung sei jedoch nach der Implementierung des ERP-Systems und mit dem operativen Hebeleffekt durch das gute Umsatzwachstum zu erwarten gewesen. Auch die Produktionsverlagerung nach China sollte zu einer Margenverbesserung führen


Gewinnschätzungen reduziert
Sowohl Vontobel als auch ZKB reduzieren die Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr, Vontobel um rund 15% und die ZKB um 5 bis 10%. Vontobel hat gleichzeitig das Rating auf ‹Market Perform› zurückgenommen, die ZKB hat die alte Einstufung ‹Übergewichten› in Revision.


Bank Wegelin etwas weniger pessimistisch
Etwas weniger pessimistisch hinsichtlich der Bewertung der Aktie zeigt sich die Bank Wegelin. Das magere Zahlenset und insbesondere der Margenrückgang dürften die Investoren im derzeit fragilen Börsenumfeld kaum überzeugen, schreibt Wegelin in einer Kurzeinschätzung. Die Aktie dürfte einem Stresstest bei 2’600 CHF gegenüberstehen.


Der erhöhte Ausblick für das Umsatzwachstum und die Entwicklung der Division Komfortlüftungen und Ventilationsgeräte sollten jedoch positiv aufgenommen werden. Ausserdem seien die Zahlen aufgrund verschiedener Sonderfaktoren nur schwer mit dem Vorjahr zu vergleichen. Ein Absinken unter 2’600 CHF der Aktie könnte gemäss Wegelin für mittelfristig orientierte Investoren eine Einstiegsmöglichkeit darstellen. (awp/mc/pg)

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