Aktienmärkte: Gewinne mitnehmen nicht vergessen
Darüber hinaus bestätigten sich die Befürchtungen um hohe Kreditverluste bei den Banken nicht. Die Kreditausfälle sind zwar wie z.B. im Falle einer Erste Bank (+13.4%) angestiegen, konnten aber durch gute Resultate in anderen Geschäfts-bereichen mehr als wettgemacht werden.
Rally sollte sich fortsetzen
Insgesamt kann für den Börsenmonat Juli eine sehr erfreuliche Bilanz gezogen werden: Der S&P 500 gewann 7.4%, der Dax 10.9% und der SMI 10.1%. Einzig der Nikkei fiel mit einer Monatsperformance von +4.2% etwas ab. Auch der Ölpreis verteuerte sich weiter und notiert nun wieder über der Marke von USD 70.0/bbl. Damit werden auch Öl-Aktien wieder interessant, nachdem deren Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf enttäuschend ausgefallen ist. Der Sektorindex Energie gewann seit Jahresbeginn in USD lediglich 8.7%, verglichen mit 14.5% für den Gesamtindex. Wir empfehlen in Europa die Aktien der französischen Total und in den USA Hess zum Kauf. Folgt nun dem guten Juli auch ein ebenso guter August? Die Vorzeichen dazu stehen an und für sich gut. Die meisten Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht und überzeugten mit besseren Gewinnausweisen als erwartet. Zudem wartet viel Liquidität an der Seitenlinie. Die meisten Anleger sind noch skeptisch und trauen dem Börsenaufschwung nicht so recht. Diese Faktoren sprechen klar für eine Fortsetzung des Rallys.
Gewinnmitnahmen planen
Auf der anderen Seite ist die Gefahr eines temporären Rücksetzers nach den hohen Kursgewinnen gestiegen. Auslöser dazu könnten enttäuschende Konjunkturzahlen sein, denn die wirtschaftliche Erholung wird nicht gradlinig erfolgen. Es ist damit gut möglich, dass wir bald Wirtschaftszahlen sehen werden, die die Erwartungen nicht erfüllen können. Diese Woche erwarten uns in diesem Zusammenhang der wichtige ISM-Einkaufsmanager-Index (Montag) sowie der Arbeitsmarkt-Bericht (Freitag). Für den Monat Juli wird eine recht deutliche Verbesserung am Arbeitsmarkt erwartet, womit durchaus Enttäuschungs-Potential vorhanden ist. Nachdem wir vor drei Wochen vor der Publikation der Quartalszahlen zu Käufen rieten, werden wir nun vorsichtiger. Insbesondere Aktien, die bereits deutlich über ihre Mai-Höchst gestiegen sind, würden wir jetzt nicht mehr kaufen. In solchen Fällen sind Verkäufe in die Stärke hinein empfehlenswerter. An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben .
(IHAG/mc/hfu)