Alpiq: Ergebnis von 2008 ausser Reichweite

Das Jahr 2010 wiederum soll ähnlich wie 2009 ausfallen. Das Unternehmen weist für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2009 einen konsolidierten Nettoumsatz von 10,7 Mrd CHF aus, was pro forma ein Minus von 10,2% darstellt. Der EBITDA lag bei 1’126 Mio CHF (+1,5%) und der EBIT bei 785 Mio CHF (+0,5%). Es resultierte ein Reingewinn von 496 Mio CHF (-3,9%), wie das aus dem Zusammenschluss der Atel Holding AG und der Westschweizer EOS Holding hervorgegangene Unternehmen am Freitag mitteilte. Alpiq nahm die Geschäftstätigkeit im Februar 2009 auf. Vergleichsbasis für die Kennziffern sind die konsolidierten Werte von Atel und EOS aus den ersten neun Monaten 2008 sowie der Anteil am Kraftwerk Emosson.


Ausgezeichnete Produktionsverhältnisse in der Schweiz
Die ausgezeichneten Produktionsverhältnisse in der Schweiz und die gute Performance der Kraftwerke in Zentraleuropa trugen den Angaben zufolge positiv zum Ergebnis bei. Auch die Beiträge der Geschäftseinheiten in Südosteuropa, vor allem Rumänien, und des Asset Tradings konnten demnach gesteigert werden. Erfolgreich gearbeitet habe das Vertriebsgeschäft in Frankreich und Spanien.


Deutlich höherer Margendruck
Auf der anderen Seite hätten die rückläufigen Absatzvolumen und tieferen Preise in allen europäischen Märkten die Umsätze und Ergebnisse belastet, so der Energiekonzern weiter. Der Ausfall einer bedeutenden Gegenpartei in Tschechien und die Kosten der regulativ verordneten Systemdienstleistungen in der Schweiz schlugen sich ebenfalls negativ zu Buche. Das Segment Energieservice verfüge nach wie vor über eine sehr gute Auftragslage, so Alpiq. Hingegen sei als Folge der konjunkturellen Situation ein deutlich erhöhter Margendruck festzustellen.


2009 weiter unter Vorjahresniveau erwartet
Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung erklärte das Unternehmen, für die Restmonate 2009 sowohl im Energie- wie auch im Energieservicegeschäft mit anhaltend anspruchsvollen Rahmenbedingungen zu rechnen. Ausserdem sei das vierte Quartal in der Vorjahresperiode durch die Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen begünstigt gewesen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2009 erwarte Alpiq deshalb nach wie vor tiefere Ergebnisse als in der entsprechenden Pro-forma-Rechnung des Vorjahres.


Umsatz und EBIT über Erwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und EBIT übertroffen, beim Reingewinn jedoch leicht verfehlt. Insgesamt werden die Resultate als solide gesehen. Die Experten rechnen damit, dass Alpiq ab dem Jahr 2010 von einigen Faktoren profitieren dürfte, darunter die Inbetriebnahme des Kraftwerks Cleuson-Dixence. Insofern seien einige Treiber im Aktienkurs noch nicht berücksichtigt, heisst es.


Wirkliche Erholung für 2011 in Sicht 
Etwas vorsichtiger fällt der Ausblick des Alpiq-Finanzchefs für das kommende Jahr aus. Er erwartet im kommenden Geschäftsjahr 2010 noch keine wesentliche Verbesserung der Rahmenbedingungen. «Eine Erholung dürfte erst für 2011 wirklich sichtbar werden», sagte CFO Kurt Baumgartner gegenüber AWP. Er rechne daher für 2010 mit Resultaten in etwa in der Grössenordnung von 2009 – nicht besser, aber auch nicht schlechter.


Börse reagiert verhalten
Zwar dürfte die Nachfrage im kommenden Jahr wieder etwas anziehen und dies vor allem in der zweiten Jahreshälfte, so Baumgartner weiter. Er sehe in verschiedenen europäischen Märkten aber vorerst weiterhin konjunkturelle Überkapazitäten. Bei der Kostenstruktur gebe es im Folgejahr voraussichtlich keine grösseren Veränderungen und produktionsseitig präsentiere sich die Situation stabil. An der Börse fällt die Reaktion verhalten aus. Die Titel mit einem Streubesitz von rund 5% erholen sich bis zum Nachmittag etwas und notieren in einem leicht freundlichen Markt um 0,5% tiefer bei 464,50 CHF. (awp/mc/ps/05)

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