Die Tessiner Staatsanwältin Maria Galliani bestätigte am Montag Medienberichte, wonach sie letzten Mittwoch die Anklageschrift gegen die beiden Ex-Kader unterzeichnet habe. Der Prozess vor einem Geschworenengericht in Bellinzona wird nächstes Jahr stattfinden. Das Loch war bereits im September 2001 entdeckt worden.
Zahlreiche Rekurse verzögerten Prozess
Dass es erst jetzt zum Prozess kommt, ist unter anderem auf die zahlreichen Rekurse zurückzuführen, die der eine Beschuldigte, Ex-Vizepräsident Tuto Rossi, eingereicht hat. Nach seinen Aussagen war die Generaldirektion der Bank über die riskanten Derivatgeschäfte informiert. Inzwischen gestanden Verantwortliche der Bank ein, über die riskanten Operationen auf dem laufenden gewesen zu sein. Sie hätten aber nicht gewusst, dass die Risiken nicht gedeckt seien. Der mitangeklagte Urs Betschart, ehemaliger Vizedirektor der Kantonalbank-Filiale in Locarno, räumte eine Mitverantwortung ein. Die inkriminierten Transaktionen wurden über Rossis und Betscharts Konten abegwickelt. Der Verlust war bei der Installation eines neuen Informatiksystems ans Tageslicht gekommen. Rossi und Betschart wurden Anfang Oktober 2001 für einige Wochen inhaftiert.
(awp/mc/hfu)
Anklage gegen ehemalige Kader der Tessiner KB steht – Prozess 2006
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