Arpida/H1: Konzernverlust weitet sich auf 33,8 Mio. Franken aus
Gleichzeitig konnte die Kapitalbasis durch eine Aktienplazierung gestärkt werden. So weist das biopharmazeutische Unternehmen für das erste Halbjahr 2007 einen auf 33,7 (VJ 28,5) Mio CHF gestiegenen Betriebsverlust aus. Der Konzernverlust erhöhte sich auf 33,8 (27,9) Mio CHF. Die liquiden Mittel konnten seit Jahresbeginn von 72,8 auf 94,7 Mio CHF erhöht werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dabei floss aus der im März 2007 durchgeführten Aktienplatzierung ein Nettoerlös von 49,8 Mio CHF zu.
Konsensschätzungen nicht erfüllt
Damit hat das Unternehmen die AWP-Konsensusschätzungen beim Reinverlust nicht erfüllt. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben fielen mit 27,7 Mio CHF höher aus, als im Rahmen der Schätzungen erwartet. Die Konsensusschätzungen lauteten auf einen Reinverlust von 28,9 Mio CHF und jene für die F&E-Aufwendungen auf 24,7 Mio CHF. Beim EBIT wurden die Erwartungen mit einem Verlust von 33,7 Mio CHF ebenfalls nicht erfüllt (-25,6 Mio CHF von Helvea bzw. -32,0 Mio CHF von Sal. Oppenheim).
Kostenentwicklung im Rahmen der Erwartungen
«Arpida befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs und stärkt damit die Ausgangsbasis für eine finanziell erfolgreiche Zukunft», wird CEO Khalid Islam in der Mitteilung zitiert. Die Kostenentwicklung sei im ersten Halbjahr 2007 erwartungsgemäss verlaufen, heisst es weiter.
Für die zweite Jahreshälfte wird im Rahmen der operativen Tätigkeit mit einem Einsatz liquider Mittel gerechnet, der sich ‹in etwa auf demselben Niveau› bewegen werde wie in der ersten Jahreshälfte. Dies auf der Basis der derzeitigen Erwartungen und unter Berücksichtigung der Vorbereitungen zur Markteinführung von iclaprim, der Vorbereitung des Zulassungsantrags (New Drug Application) für intravenös zu verabreichendes iclaprim bei komplizierten Haut und Hautstrukturinfektionen (cSSSI) sowie der kürzlich angekündigten Entwicklungsprogramme.
iclaprim-Markteinführung in den USA ohne Partner
Die Markteinführung von iclaprim in den USA wird für 2008 erwartet. Arpida wolle iclaprim in den USA ohne Partner auf den Markt bringen, ist dem Halbjahresbericht weiter zu entnehmen. «Dieser Ansatz dürfte erheblich rentabler sein als das Szenario einer Auslizenzierung», heisst es weiter. Der Ansatz für Europa sei jedoch flexibler. Entweder übernehme Arpida die Vermarktung selbst oder schliesse sich dazu mit einem Partnerschaft zusammen. Für sämtliche weiteren Regionen werde für die Vermarktung und Logistik ein Partner gesucht.
In der Berichtsperiode hat Arpida von der FDA die Genehmigung zur Durchführung einer Phase-II-Studie mit intravenös zu verabreichendem iclaprim für nosokomiale Pneumonie erhalten. Mit Ergebnissen aus dieser Studie wird im Laufe des kommenden Jahres gerechnet. Bei oral zu verabreichendem iclaprim sowie mit AR-709 (First-in-Man-Studie) und AR-2474 (Proof of Concept) hätten ebenfalls ‹anhaltende Fortschritte› erzielt werden können.
Pipeline erweitert
Zudem konnte die Pipeline, wie bereits Anfang August gemeldet, durch die Übernahme der TLT Medical Ltd um ein Antimykotikum in fortgeschrittener Studienphase erweitert werden. In Europa stehe TLT vor dem Beginn der klinischen Phase-III-Tests zur Behandlung von Onychomykose, heisst es weiter. Mit der Patientenaufnahme soll ‹in Kürze› begonnen werden. Der Zulassungsantrag sei für Ende 2008 bzw. Anfang 2009 vorgesehen.
Per 28.08.2007 sind vier Aktionäre mit über 5% an Arpida beteiligt: Fidelity (10,7%), die Deutsche Bank (10,1%), Schroders (7,8%) und die Capital Group (5,0%), heisst es weiter. (awp/mc/pg)