Auslandsexpansion belastet T-Online

Das operative Ergebnis sank auf 65,6 (Vorjahr: 95,8) Millionen Euro, was vor allem mit höheren Vertriebskosten zusammenhing. T-Online hat sein Werbe- und Marketingbudget hochgefahren, um seine Position auf dem umkämpften deutschen DSL-Markt zu behaupten. Zudem flossen weitere Millionen in den Ausbau der Töchter in Frankreich und Spanien. Vorstandschef Rainer Beaujean äusserte sich trotz des Rückgangs zufrieden über das Auftaktquartal: «Das ist genau das, was wir geplant haben.»


Mehr DSL-Kunden als freenet.de
In den ersten drei Monaten gewann die Gesellschaft 295.000 neue DSL-Kunden und damit erneut deutlich mehr als freenet.de und United Internet . Ob T-Online das angepeilte Ziel erreichte, dass jeder zweite DSL-Neukunde einen Vertrag bei den Darmstädtern unterschreibt, konnte Beaujean noch nicht sagen. Der Umsatz erhöhte sich im ersten Quartal auf 508,8 (488,8) Millionen Euro, während der Überschuss auf 61,7 (79,3) Millionen Euro sank.


Ausland-Ausbau belastet
T-Online will mit bis zu einer Milliarde Euro sein Geschäft in Spanien und Frankreich ausbauen und in den beiden Ländern einen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent erreichen. Die Auslandsexpansion wird ihre Spuren in der Bilanz 2005 hinterlassen: Für das laufende Jahr erwarte T-Online einen Rückgang des EBITDA auf rund 300 (472,3) Millionen Euro sagte Finanzvorstand Jens Becker. Der Umsatz soll um 500 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro steigen.


Massiver Preiskampf
Auf dem deutschen DSL-Markt liefern sich Anbieter wie freenet, United Internet und AOL einen massiven Preiskampf. Mit dem Start der Billigmarke Congster will T-Online seinen Konkurrenten Paroli bieten. Konzernchef Beaujean äusserte sich zufrieden über das Abschneiden der Zweitmarke, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen.


Telecom übernimmt
Die Deutsche Telekom will ihre Tochter bis Ende des dritten Quartals übernehmen und auf ihre Festnetztochter T-Com verschmelzen. Der Zusammenschluss ist wesentlicher Teil der neuen Strategie von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, seinen Konzern auf die Geschäftsfelder Festnetz/Breitband, Mobilfunk und Geschäftskunden zu fokussieren. Einige T-Online-Aktionäre wollen allerdings gegen die Verschmelzung klagen. «Bislang sind uns noch keine Anfechtungsklagen zugestellt worden», sagte Beaujean. (awp/mc/as)

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