Aussenhandel im August weiter im Krebsgang

Wie in den Vormonaten sanken die Preise der Importgüter beachtlich, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mit. Die Exporte der Schweizer Wirtschaft sanken im August um 14,0% (real -15,3%) auf 13,0 Mrd CHF. Arbeitstagbereinigt betrug die Abnahme gar 17,7% bzw. 19,0%. Damit sei die Exportentwicklung «grosso modo» im bisherigen Rahmen zu liegen gekommen. Immerhin habe sich saisonbereinigt im Vormonatsvergleich das zweite aufeinander folgende Mal ein Plus gezeigt.


Minus bei Importen höher als in den Vormonaten
Die Importe gingen im August gar um 18,1% (real -13,3%) auf 11,2 Mrd CHF zurück. Mit gleicher Anzahl Arbeitstage resultierte ein Minus von 21,6% bzw. 17,0%, das damit sichtlich höher ausgefallen sei als in den beiden Monaten davor. Auch saisonbereinigt habe sich die sich diese Verstärkung bestätigt.


Überschuss in der Handelsbilanz vergrössert sich um 25 %
Da die Importe im August stärker zurückgingen als die Exporte, vergrösserte sich der Überschuss in der Handelsbilanz um 25% auf 1’785 Mio CHF. Die Handelsbilanz wies für den Zeitraum Januar bis August einen Überschuss von 12,7 Mrd CHF aus – 7,5% weniger als im Vorjahreszeitraum.


Preisrückgänge
Die Exportgüter verteuerten sich im August um 1,6%. Unter Ausschluss der Preisentwicklung in der Pharmasparte resultierte allerdings ein Preisrückgang von 3,0% (real: -11,3%). Die Preise der Importgüter sanken binnen Jahresfrist um 5,5%, namentlich die Preise für Energieträger seien um 38% gefallen. Ohne die Pharmasparte, die Preise für Arzneiwaren stiegen um 30%, hätte Preisrückgang gar hohe 10,1% (real: -8,9%) betragen.


Metallindustrie am stärksten betroffen
Die Weltwirtschaftskrise belastet vor allem die Schweizer Metallindustrie, deren Exporte im August um satte 31,2% einbrachen. Die Maschinen- und Elektronikindustrie musste einen Rückgang um 25,9% hinnehmen. Die Uhrenindustrie verzeichnete ein Minus von 22,0%.


Pharma-Industrie steigert Exporte
Mehr Exporte verbuchten im August einzig die Pharma-Industrie (+3,2%) sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+1,1%). Namentlich die Ausfuhren von Kaffee stiegen um fast die Hälfte. Die Ausfuhren in die EU verringerten sich um 13,7%, die nach dem Mittleren Osten halbierten sich.


Öl aus Aserbaidschan statt aus Libyen
Die Statistik der Zollverwaltung zeigt im Weiteren, dass sich die Einfuhren von Rohöl aus Libyen im August um 97% verringerten. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Wüstenstaat sind derzeit angespannt. Dagegen stiegen die Rohöl-Importe aus Aserbaidschan um das Viereinhalbfache. (awp/mc/pg/11)

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