BAK-Index: Nur geringes Produktivitätswachstum im dritten Quartal

Verglichen mit dem zweiten Quartal 2007 konnte die Produktivität in den Monaten Juli bis September nicht weiter gesteigert werden. Der von BAK Basel Economics im Auftrag der Nachrichtenagentur SDA berechnete Produktivitätsindex erreichte 177,8 Punkte (1994 = 100).


Zyklische Ursachen
Das schwache Produktivitätswachstum ist aber nicht auf eine schlechte Kondition der Schweizer Wirtschaft zurückzuführen. Es hat vor allem zyklische Ursachen, wie die Basler Ökonomen am Freitag mitteilten.


Kapazitätsgrenze erreicht
Nach gut vier Jahren der Hochkonjunktur haben viele Unternehmen ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Sie bekunden oftmals Mühe, weitere Produktivitätssteigerungen mit den bestehenden Kapazitäten zu realisieren. Zusätzliche Wachstumspotenziale lassen sich nur noch über einen gesteigerten Einsatz von Arbeitskräften verwirklichen.


Die Arbeitnehmer freut’s
Das freut die Arbeitnehmer. Denn die Arbeitsnachfrage zog im zweiten und dritten Quartal 2007 deutlich an. Mittlerweile legt das Arbeitsvolumen, die Summe aller geleisteten Arbeitsstunden, gleich stark zu wie das Bruttoinlandprodukt (BIP). Dieses stieg im dritten Quartal um 2,9 und im zweiten Quartal um 2,8% zu.


Beschäftigungsstatistik revidiert
Bereits 2006 fiel der Aufschwung am Arbeitsmarkt kräftiger aus als bisher ausgewiesen. Die BAK-Ökonomen passten ihre Zahlen an, nachdem das Bundesamt für Statistik die Beschäftigungsstatistik revidiert hatte. Demnach stieg das Arbeitsvolumen im vergangenen Jahr um 0,3 Prozentpunkte stärker als bisher ausgewiesen.


Wachstum über historischem Durchschnittswert
Damit ergibt sich für 2006 einen um 0,3% Prozentpunkte geringeren Produktivitätsfortschritt von 2,0%. Das Wachstum lag aber trotz der Korrektur immer noch deutlich über dem historischen Durchschnittswert von 1,3%.


Produktivitätsfortschritt geringer
Auf für das erste Halbjahr 2007 fällt die Produktivitätsentwicklung geringer aus als bisher errechnet. Gemäss den revidierten Daten belief sich der Produktivitätsfortschritt auf 0,1%, nachdem zuvor ein Wachstum von 0,5% ausgewiesen worden war.


Durchschnittliches Wachstum
Vom ersten Quartal 1994 bis zum dritten Quartal 2007 stieg die reale Stundenproduktivität gemäss dem SDA/BAK-Index saisonbereinigt um insgesamt 17,8%. Das ist ein durchschnittliches Wachstum von 0,3% pro Quartal oder 1,3% pro Jahr. Besonders stark waren die Jahre 2000 (+2,9%), 2005 und 2006 (jeweils +2,0%). (awp/mc/ab)

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