BAK senkt Schweizer BIP-Prognose 2008 auf 2,0 und für 2009 auf 1,6 Prozent

Hauptgrund für die weniger optimistische Einschätzung sei allerdings nicht die aus der US-Immobilienkrise entstandene internationale Finanzkrise. Vielmehr entzögen die gestiegenen Rohwarenpreise – allen voran die Ölnotierungen – den westlichen Volkswirtschaften massiv Kaufkraft. Davon seien insbesondere die Konsumenten und Exporteure betroffen. Diese Effekte kämen jedoch erst allmählich zum Tragen, so dass die Aussichten für das laufende Jahr noch «recht freundlich» aussähen. Im Jahr 2009 dürften sich die negativen realwirtschaftlichen Rückwirkungen jedoch deutlicher in der Schweizer Konjunktur bemerkbar machen, heisst es.


Ölpreis auch zum Jahresende 2008 über 130 USD/Barrel
Die BAK rechnet damit, dass der Ölpreis auch zum Jahresende 2008 über 130 USD/Barrel liegen wird, für das Jahr 2009 sei allenfalls ein leichter Rückgang zu erwarten. Dementsprechend wird auch ein deutlicher Anstieg der Konsumentenpreise erwarte: Im Jahresdurchschnitt rechnet BAK mit einer Schweizer Inflationsrate von 2,4% (bisher 1,7%). Auch im Jahr 2009 steigen die Preise mit 1,6% deutlich stärker als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.


Neutral ausgerichtete Geldpolitik
Trotz der konjunkturellen Abkühlungstendenzen und immer noch spürbaren Verunsicherungen an den Geldmärkten erwartet BAK daher, dass die Schweizer Nationalbank (SNB) das Zielband für den 3-Monats-Libor um 25 Basispunkte erhöhen wird, um potenziellen Zweitrunden-Effekten entgegen zu wirken. Angesichts der im Zuge der hohen Teuerungsraten sehr tiefen Realzinsen wäre ein solcher Schritt jedoch nicht mit einer restriktiveren, sondern vielmehr mit einer neutraler ausgerichteten Geldpolitik gleichzusetzen, meint die BAK. (awp/mc/gh)

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