Bank Vontobel: Freispruch für ehemalige Top-Banker

Ebenfalls entlastet wurden zwei zur Tatzeit für die PricewaterhouseCoopers aktive Wirtschaftsprüfer. Den Angeklagten hatten bei einem Schuldspruch hohe Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren gedroht.


Betrug in Höhe von 138 Mio. Franken vorgeworfen
Laut Anklage hatten die beiden Hauptbeschuldigten Bachmann und Fischer im Frühjahr 2000 mittels einer schwindelhaften Kapitalerhöhung und gefälschten Emissionen die Tochterfirma Private Equitiy Holding (PEH) um rund 138 Mio CHF betrogen. Zudem soll Bachmann die PEH dazu gebracht haben, in die marode Computergesellschaft WWX zu investieren. Woraus ein Verlust von weiteren 35 Mio CHF resultierte.


Vorwürfe nicht erwiesen
Vorwürfe, die das Gericht als nicht erwiesen betrachtete. Zum einen, weil die Kapitalerhöhung in zwei Tranchen erfolgt sei. Was gegen ein kriminelles Vorgehen spreche, da die angeblichen Täter die Spuren für einen Schwindel damit selbst gelegt hätten. Es sei wohl bei dem Deal mehr um die Vermeidung von Stempelabgaben gegangen, erklärte der Vorsitzende. Zudem sei die PEH eng mit der Bank Vontobel verbunden gewesen. Ein Misserfolg der PEH hätte sich auch auf die Mutterfirma ausgewirkt. Eine solche Lose-Lose-Situation wäre für die Angeklagten wenig plausibel gewesen.


Ersatzforderung des Staates abgelehnt
Mit dem Freispruch lehnte das Gericht eine Ersatzforderung des Staates zulasten der Bank Vontobel in der Höhe von 131 Mio CHF ab. Zudem wurde ein Grossteil der Untersuchungs- und Gerichtskosten auf die Staatskasse genommen. Ausser bei Hans-Peter Bachmann. Ihm wurden wegen eines zivilrechtlich vorwerfbaren Verhaltens 6/10 der Untersuchungskosten auferlegt. Allerdings erhielt er im Gegenzug eine reduzierte Prozessentschädigung von 105’000 CHF. (awp/mc/pg/26)

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