Barry Callebaut erzielt höheren Umsatz – Finanzziele angehoben

Dank guter Aussichten angesichts diverser neuer Outsourcing-Verträge in den letzten Monaten wurden die Finanzziele nach oben revidiert.


Umsatz steigt auf über 4,1 Mrd. Franken
Die Gruppe hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2006/07 (per Ende August) um 10,6% auf 4’106,8 Mio CHF verbessert, nach im Vorjahr revidierten 3’713,2 Mio CHF. Bereinigt wurden die Vorjahreszahlen um den Bereich Brach’s, der verkauft wird und als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert wird.


Industrielle Kunden treiben Wachstum an
Das Wachstum sei angetrieben worden durch eine starke Performance des Geschäftsbereichs Industrielle Kunden, teilte der Nahrungsmittelkonzern am Dienstag mit. Die Verkaufsmenge stieg um 8,5% auf 1’059’200 Tonnen, wobei alle Regionen zur Zunahme beigetragen hätten. Am stärksten fiel das Volumenwachstum in Europa mit einem Anstieg von 10,1% aus.


Gute Performance aller Regionen und Geschäftsbereiche
Das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) stieg um 9,8% auf 324,0 (295,0) Mio CHF. Darin widerspiegle sich die gute Performance aller Regionen und Geschäftsbereiche, heisst es. Der EBIT-Anstieg sei zudem erzielt worden, obwohl sich die Combined (Kakao-) Ratio – wie früher kommuniziert – verschlechtert habe und das Umfeld angesichts der hohen Rohstoffpreise schwierig gewesen sei. Diese beiden Faktoren zusammen haben laut Mitteilung das Betriebsergebnis mit rund 30 Mio CHF belastet.


Das Geschäftsmodell habe es dem Unternehmen aber erlaubt, den Grossteil der höheren Rohstoffkosten zu kompensieren. Der Konzerngewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nahm dementsprechend um 9,1% auf 207,0 (189,7) Mio CHF zu.


Verlust aus Verkauf Brach’s von 83 Mio CHF
Barry Callebaut hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 einen einmaligen, aber grossen Verlust aus dem Verkauf der US-Süsswarentochter Brach’s verbuchen müssen. Wie im September 2007 bereits kommuniziert, soll die Tochter an Farley’s & Sathers Candy verkauft werden, die Transaktion sollte bis Ende November 2007 abgewickelt sein. Nachdem sich Brach’s bisher im Break-Even-Bereich bewegt habe, sei im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Betriebsverlust von über 12 Mio CHF verzeichnet worden, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag. Zusammen mit Wertberichtigungen auf Aktiven von 46,7 Mio CHF sowie weiteren Kosten und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf belaufe sich der einmalige Reinverlust aus dem Verkauf von Brach’s auf 83,0 Mio CHF.


Mehr als doppelt so stark gewachsen wie der Markt
CEO Patrick De Maeseneire zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: «Wir sind mehr als doppelt so stark gewachsen wie der globale Schokoladenmarkt», wird er in der Mitteilung zitiert. Erneut habe sich der Geschäftsbereich Industrielle Kunden als Motor für das Volumenwachstum erwiesen, aber auch der Bereich Gourmet & Spezialitäten habe ein ’sehr starkes› zweites Halbjahr verzeichnet, so der Konzernchef.


Über Analysten-Erwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) übertroffen. Die Zahlen seien allerdings aufgrund des Brach’s-Verkaufs schwierig zu schätzen gewesen und dementsprechend nicht von grosser Bedeutung.


Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Auszahlung von 11,50 CHF pro Aktie in Form einer Nennwertrückzahlung vor, im Vorjahr waren es 10,50 CHF ebenfalls in dieser Form.


Finanzziele erhöht
Die Gruppe hat zudem – wie angekündigt – ihre Finanzziele erhöht. Mit vier bedeutenden Outsourcing-Verträgen und dem Kauf oder Bau zusätzlicher Produktionskapazitäten in Westeuropa, Russland, Nordamerika, China und Japan habe eine Phase des beschleunigten Wachstums begonnen, heisst es dazu. Neu will das Unternehmen p.a. für die nächsten vier Jahre bis 2010/11 ein Verkaufswachstum von 9-11%, ein EBIT-Wachstum von 11-14% sowie ein Reingewinn-Wachstum von 13-16% erreichen.


Zuversicht bei CEO De Maeseneire
«Trotz des anspruchsvollen Kostenumfelds mit hohen Rohstoffpreisen und einer gewissen Unsicherheit an den Devisen- und Finanzmärkten bin ich zuversichtlich, dass wir weiterhin schneller als der globale Schokoladenmarkt wachsen und unsere Ergebnisse weiter verbessern werden», wird der CEO zitiert. (Die alten Ziele waren: Umsatz +3-5%, EBIT +8-10%, Konzerngewinn +12-15%).


Managementteam ausgebaut
Barry Callebaut hat zudem das Managementteam ausgebaut und Filip De Reymaeker zum Vice President Osteuropa und Mitglied der Erweiterten Geschäftsleitung ernannt. Osteuropa, namentlich Russland, zähle zu den wichtigsten Wachstumsregionen, heisst es zur Begründung. (awp/mc/pg)

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