Basilea sieht sich zu rigidem Haushalten veranlasst

Dies erklärte CEO Anthony Man mit Blick auf die flüssigen Mittel per Ende 2008 von gut 293 Mio CHF im Interview mit der «HandelsZeitung» vom 20.05. «Wir gehen mit unseren Mitteln sehr konservativ um», versichert Man weiter. Wie bereits angekündigt, rechnet Basilea im laufenden Jahr mit einem monatlichen Verlust von 12 bis 13 Mio CHF. Personal soll in dieser Situation nicht abgebaut werden. «Im Vertrieb kreieren wir sogar Jobs.»


Abstützung auf werthaltige Assets 
Bei der Sicherstellung der Finanzierung könne sich Basilea zum Glück auf werthaltige Assets stützen und verdiene Geld. Ausserdem könnten für das Antipilzmittel Isavuconazol Partnerschaften gefunden werden, und auch für das Medikament Toctino seien Partner für den Vertrieb ausserhalb der europäischen Kernländer möglich. «Wir haben zudem vorübergehend alle Aktivitäten gestoppt, die nicht unmittelbare Werttreiber sind. Sehr frühe Entwicklungsaktivitäten führen wir vorübergehend nicht weiter», sagte Man weiter.


EMEA stoppt Zeftera-Zulassungsprozess
Bei der Zulassung von Zeftera hat die europäische Arzneimittelbehörde EMEA den Entscheidungsprozess gestoppt und will erst die Ergebnisse von Inspektionen zur Good Clinical Practice abwarten, wie Basilea Ende Februar mitgeteilt hatte. Untersuchungsgegenstand sind allfällige Mängel bei der Durchführung von klinischen Studien in den USA und in der EU. Entsprechend verzögern sich Meilensteinzahlungen. Basilea erwartet, dass die Inspektionen in der zweiten Jahreshälfte 2009 abgeschlossen sein werden.


Schiedsgericht eingeschaltet
Nachdem Gespräche mit Johnson & Johnson (J&J) erfolglos geblieben waren, hatte Basilea ein Schiedsgericht eingeschaltet, um an das Geld zu kommen. «Es kann nicht sein, dass wir deswegen leiden müssen», so Anthony Man. Eine Entscheidung des Schiedsgerichts sei aber nicht in diesem Jahr zu erwarten. Im Februar ist das Basilea-Management noch von einer Verfahrensdauer von rund zwei Jahren ausgegangen.


J&J unter Druck
Allerdings sei auch J&J unter Druck, da Zeftera (Ceftobiprol) als mögliches Nachfolge-Medikament für den Blockbuster Levofloxacin (Umsatz 2008: 1,3 Mrd USD) gilt. Das Patent für Levofloxacin laufe bald ab, so Man weiter. (awp/mc/ps/14)

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