Bayer mit Ergebnissprung
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und vor Sondereinflüssen sei um 53,1 Prozent auf 2,244 Milliarden Euro geklettert, teilte die im DAX gelistete Gesellschaft am Mittwoch vorläufigen Zahlen zufolge mit. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten hatten im Durchschnitt 2,216 Milliarden Euro erwartet.
Umsatz um 4,2 Prozent erhöht
Trotz der Euro-Stärke erhöhte sich der Umsatz im Berichtszeitraum um 4,2 Prozent auf 29,758 Milliarden Euro. Unter dem Strich gelang dem Konzern mit einem Überschuss von 603 Milliarden Euro die Rückkehr in die Gewinnzone. 2003 hatte der Konzern wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe einen Rekordverlust von 1,361 Milliarden Euro ausgewiesen. Die befragten Analysten hatten im Schnitt bei einem Umsatz von 28,467 Milliarden Euro einen deutlich höheren Überschuss von 641 Millionen Euro erwartet.
Deutliche Geschäftsbelebung
Bayer-Chef Werner Wenning zeigte sich über die operative Verbesserung erfreut. Die eigenen Ergebnis- und Umsatzziele seien übertroffen worden. Dank Kosteneinsparungen und einer «deutlichen Geschäftsbelebung» seien die Ergebnisbelastungen aus erheblich gestiegenen Rohstoffkosten, negativen Währungseinflüssen und dem Patentablauf des Antibiotikums Cipro mehr als ausgleichen worden.
Abspaltung der Chemiegesellschaft LANXESS
In den Ergebnissen sind letztmals auch die Zahlen der abgespaltenen Chemiegesellschaft LANXESS enthalten. Die Abspaltung war ein wesentlicher Teil der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. In LANXESS hat Bayer einen Grossteil des Chemie- und rund ein Drittel des Polymergeschäfts gebündelt. Bayer konzentriert sich auf die Bereiche Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien.
Dividende wieder erhöhen
Bayer will erstmals seit dem Lipobay-Debakel 2001 die Dividende wieder erhöhen. Nach dem grössten Konzernumbau seiner Geschichte im vergangenen Jahr solle die Ausschüttung an die Aktionäre im Vergleich zum Vorjahr um 5 Cent je Aktie auf 55 Cent angehoben werden, teilte die im DAX gelistete Gesellschaft am Mittwoch in Leverkusen mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Experten hatten für 2004 im Durchschnitt ebenfalls eine Dividendenerhöhung auf 55 Cent erwartet. Die Hauptversammlung am 29. April und der Aufsichtsrat müssen die Dividende noch abschliessend genehmigen.
2003 noch mit Rekordverlust
2003 hatte der Konzern wegen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe einen Rekordverlust ausgewiesen und die Dividende um 40 Cent gekappt. 2001 hatten die Leverkusener wegen des Lipobay-Debakels erstmals seit neun Jahren eine Kürzung der Dividende beschlossen. Die Aktionäre erhielten 90 Cent je Aktie nach 1,40 Euro für das Geschäftsjahr 2000. (awp/mc/gh)