BCV/9 Mte: Bruttogewinn 293 Mio. Franken – Betriebsertrag sinkt um 21 Prozent

Im dritten Quartal allein konnte er im Vorjahresvergleich gar leicht gesteigert werden auf 127 (122) Mio CHF. Der Betriebsertrag ging in der Neunmonatsperiode um 21% zurück auf 668,8 (848,9) Mio CHF, wie die Kantonalbank am Dienstag mitteilte.


Über den Erwartungen der Analysten
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die BCV die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Bruttogewinn lag bei 266 Mio und für den Betriebsertrag bei 649 Mio CHF. Für den Reingewinn war keine Konsenszahl vorhanden. Die Ertragsentwicklung wird laut BCV durch die Abtretung der Geschäfte der Informatik-Tochter Unicible an IBM per Juni 2007 und die Veräusserung der Beteiligung an der spanischen Vermögensverwaltungsgesellschaft Asesores y Gestores Financieros (AyG) beeinflusst. Ohne diese Effekte wäre der Ertrag lediglich um 15% rückläufig gewesen.


Kommissionsertrag um 9 Prozent gefallen
Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft wuchs in der Berichtsperiode um 1% auf 384 Mio CHF. Der Tumult an den Aktienmärkten trug zur Schmälerung des Kommissionsertrags um 9% auf 262 Mio CHF bei. Rund die Hälfte dieses Rückgangs sei allerdings auf die Veräusserung von AyG zurückzuführen.


Handelsgewinn von 27 Mio. Franken im 3. Quartal
Der Erfolg aus dem Handel mit Wertschriften, Devisen und Derivaten fiel im dritten Quartal positiv aus. Dank einem Handelsgewinn von 27 Mio CHF konnte der Handelsverlust der ersten neun Monate auf 18 Mio CHF reduziert werden. Der übrige ordentliche Ertrag fiel um 63% auf 41 Mio, was zur Hauptsache auf die Normalisierung der Verkäufe von Finanzanlagen gegenüber dem aussergewöhnlich hohen Vorjahresniveau und auf die Abtretung des Unicible-Geschäfts zurückzuführen sei.


Gesamtaufwand um 10 % reduziert
Der Gesamtaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 376 Mio CHF, wobei er ohne Veräusserungseffekte um 1% gesunken wäre. Der Personalaufwand ging um 14% auf 230 Mio CHF zurück, während der übrige Betriebsaufwand um 4% auf 146 Mio CHF sank.


Bilanzsumme schrumpft um 2 %
Die Bilanzsumme schrumpfte gegenüber Ende 2007 um 2% auf 34,7 Mrd CHF. Auf der Aktivseite sei dies hauptsächlich auf die Verringerung der Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen um 56% bzw. 1,1 Mrd CHF auf 900 MioCHF zurückzuführen. Das Kundengeschäft sei hingegen ausgebaut worden: Die Hypothekarforderungen wuchsen um 249 Mio (+1%) und die kommerziellen Kredite um 247 Mio (+4%). Ohne den Effekt aus dem Abbau notleidender Kredite verzeichneten die Hypothekarforderungen einen Zuwachs von 332 Mio (+2%) und die kommerziellen Kredite einen Anstieg von 326 Mio (+6%). Im Übrigen stiegen die Forderungen gegenüber Banken um 7%, d.h. um 442 Mio auf 6,8 Mrd CHF. Auf der Passivseite nahmen die Spareinlagen und die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden sowie die Kassenobligationen um 47 Mio CHF leicht zu.


Verwaltete Vermögen sinken um 10,5 Mrd. Franken
Die verwalteten Vermögen der Gruppe sanken im Vergleich zum Jahresabschluss 2007 infolge der Kurseinbrüche an den Finanzmärkten und dem Ausscheiden von AyG (Wegfall von 3,9 Mrd) aus dem Konsolidierungskreis um 10,5 Mrd auf 73,9 Mrd CHF. Der Nettoneugeldzufluss betrug 251 Mio CHF. Diese Entwicklung sei das Resultat eines Zuflusses von circa 1,1 Mrd CHF aus dem Geschäft mit Onshore-Privatkunden und Waadtländer KMU sowie eines Rückgangs von ca. 0,8 Mrd CHF bei den durch Grossunternehmen und Trade-Finance-Kunden hinterlegten Mitteln (namentlich in Form von Festgeldkonten und Treuhandanlagen).


Vorsichtiger Ausblick
Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen vorsichtig. Angesichts der gegenwärtigen Lage an den Finanzmärkten sei es schwierig, Prognosen abzugeben. Sofern sich die Wirtschaftslage allerdings nicht markant verschlechtere, rechne man dank dem positiven Handelserfolg und dem guten Geschäftsgang damit, dass sich der Bruttogewinn wie angekündigt, wahrscheinlich aber etwas weniger stark als ursprünglich erwartet, verringern wird.


Die Bank will zudem am 25. November die «Grundzüge ihrer Geschäftsstrategie für die kommenden Jahre» bekannt geben.  (awp/mc/pg/03)

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