BenQ Mobile: Noch kein Angebot für den insolventen Handyhersteller

Es liege noch kein realistisches Angebot seitens eines potenziellen Investors auf dem Tisch, sagte eine Sprecherin des vorläufigen Insolvenzverwalters Martin Prager am Mittwoch. Es werde in dieser Woche noch Gespräche geben. Ob diese aber zu einem erfolgreichen Ende geführt würden, sei offen. Zur Not werde noch bis zum 31. Dezember um 24 Uhr verhandelt.


Insolvenzverfahren am 1. Januar 2007
Wenn bis dahin keine Lösung gefunden wird, muss der Betrieb geschlossen werden, da am 1. Januar 2007 das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Dann darf das Unternehmen keine roten Zahlen mehr schreiben, was angesichts hoher Material- und Personalkosten sowie eines weiteren Umsatzeinbruchs unrealistisch ist.


Kritik an Pragers Vorgehen
Ulrich Marschner von der IG Metall forderte Prager auf, in den nächsten vier Tagen alles zu tun, um einem Investor zu ermöglichen, Geld zu investieren und Arbeitsplätze zu sichern. Der Gesamtbetriebsrat von BenQ Mobile, Josef Michael Leuker, übte erneut Kritik an Pragers Vorgehen. Nach seinen Informationen sei die Frage der BenQ-Patente noch immer nicht geklärt. Das könne eine Erklärung dafür sein, dass es bisher noch kein Angebot gebe.


Chancen auf Rettung bei maximal 50 Prozent
Auf einer Betriebsversammlung vor wenigen Wochen hatte Prager gesagt, die Chancen auf eine Rettung lägen bei maximal 50 Prozent. Er verhandelt vor allem mit einem Finanzinvestor, der an einer Übernahme interessiert ist. Der Interessent hat sich die Bücher von BenQ Mobile bereits angeschaut.


Insolvenz angemeldet
BenQ Mobile als ehemalige Handy-Sparte von Siemens hatte Insolvenz anmelden müssen, nachdem die taiwanesische Mutter BenQ dem Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatte. Zwei Drittel der 3000 Beschäftigten verloren dadurch ihre Jobs, die restlichen bangen noch um ihre Zukunft. Wie viele von ihnen im Falle eines Einstiegs von Investoren übernommen würden, ist unklar. (awp/mc/ab)

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