Berkshire: Buffett wettet gegen den Dollar und streicht Milliardengewinne ein
Devisenkontrakte im Gesamtvolumen von 21,4 Milliarden Dollar offen
Dies geht aus dem Berkshire-Jahresbericht 2004 hervor. Zum Jahresende hatte Berkshire Devisenkontrakte im Gesamtvolumen von 21,4 Milliarden Dollar offen stehen, verteilt auf zwölf Länder.
Buffett kritisiert die enormen US-Leistungsbilanzdefizite
«Die Beweise nehmen zu, dass unsere Handelspolitik auf viele Jahre einen unaufhörlichen Druck auf den Dollar ausüben wird», kritisierte Buffett die enormen US-Leistungsbilanzdefizite und die Außenhandelspolitik Washingtons.
Mehrere Multimilliarden- Akquisitionen gemacht
Er habe im vergangenen Jahr auch «mehrere Multimilliarden- Akquisitionen» machen wollen. Buffett fand jedoch nach seinen Worten kaum aufkaufwürdige Firmen und nur wenige attraktive Wertpapiere. Deshalb habe Berkshire das Jahr mit liquiden Mitteln von 43 Milliarden Dollar abgeschlossen. Dies sei «keine glückliche Position». Deshalb wolle er 2005 daran arbeiten, «einen Teil dieses Schatzes in interessantere Vermögenswerte umzusetzen».
Berkshire-Umsatz gestiegen
Der Berkshire-Umsatz war 2004 um 16,5 Prozent auf 74,4 Milliarden Dollar (56,3 Mrd Euro) gestiegen. Der Gewinn fiel vor allem wegen geringerer Investmentgewinne im Versicherungsbereich um 10,3 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. Berkshire hatte im Schlussquartal 20 (Vorjahresvergleichszeit: 19,9) Milliarden Dollar umgesetzt und verdiente wegen der hohen Devisenspekulations-Gewinne insgesamt 3,3 Milliarden Dollar und damit 39,9 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.
Berkshire ist ein großer Mischkonzern
Berkshire Hathaway ist ein großer Mischkonzern, dessen operative Gesellschaften von der Autoversicherung Geico und dem Rückversicherer General Re über die Energiefirma MidAmerican und den Lebensmittel- Großhändler McLane bis hin zu mehr als einem dutzend Industrie- und anderen Firmen reichen.
Aktienpakete hatten Ende 2004 einen Wert von 37,7 Milliarden Dollar
Berkshire Hathaway Inc ist auch über seine vor vielen Jahren preisgünstig gekauften Aktienpakete Großaktionär bei Coca-Cola, American Express, beim Rasierapparate-Hersteller Gillette und anderen Unternehmen. Die Aktienpakete waren für insgesamt neun Milliarden Dollar gekauft worden und hatten Ende 2004 einen Wert von 37,7 Milliarden Dollar.
Buffett sei zweitreichster Mann der Welt
Die in Omaha (Bundesstaat Nebraska) ansässige Gesellschaft hatte Buffett seit 1965 dank seiner legendären Investmentfähigkeiten von einem maroden Textilhersteller zu einem der wohlhabendsten US- Konzerne gemacht. Dabei hat Buffett selbst ein Vermögen von mehr als 42 Milliarden Dollar angehäuft. Er ist damit dem US-Magazin «Forbes» zufolge nach Microsoft-Gründer Bill Gates zweitreichster Mann der Welt.(awp/mc/ab)