Bierhochzeit: Philip Morris verkauft Millerfür 5,6 Mrd. Dollar nach Südafrika


South African Breweries übernimmt von Philip Morris deren Tochter Miller Breweries. Damit steigen die Südafrikaner zur neuen Weltnummer zwei auf. Eine Win/Win-Situation für beide Partner.

Von Thomas Sadecky


(Foto: Keystone)
Philip Morris hat mit dem Verkauf von Miller Breweries für insgesamt 5,6 Milliarden Dollar zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen. Erstens wird der Konzern seine Bierbrauer-Tochter Miller los, die schlicht zu gross war, um nicht die volle Aufmerksamkeit des Konzerns für sich zu beanspruchen, und gleichzeitig zu klein, um weltweit wirklich Marktmacht entwickeln zu können. Zweitens erhält der Konzern nebst einer 36-prozentigen Beteiligung an der neuen Gesellschaft SABMiller auch 1,7 Mrd. Dollar, die er für den Rückkauf eigener Aktien brauchen wird.

Übernahme öffnet US-MarktFür South African Breweries (SAB) kommt die Übernahme von Miller (Marken: Miller, Foster´s, Milwaukee´s Best) der Öffnung des US-Marktes gleich. Das angestammte SAB-Markenportefeuille ist mit Pilsner Urquell, Castle, Snowflake und vielen anderen Brands prall gefüllt und kann sich jetzt auch in den USA seine Käuferschaft suchen. Die Südafrikaner werden nun für die Expansion der eigenen Marken in die USA das Distributionsnetz von Miller nutzen. Mit der Übernahme wird der neue Konzern SABMiller zu einem Biergiganten, der 9,3 Mrd. Dollar umsetzt und fast 40’000 Angestellte in 116 Bierbrauereien und in 24 Länder beschäftigt. Und: SAB ist damit in der Lage, weiter zu wachsen. Diese Möglichkeiten hätte Philip Morris seiner Tochter Miller Breweries nicht bieten können.

Konsolidierungsprozess geht weiterDer neue südafrikanische Bierkonzern wird ein Global Player sein und hinter dem US-Konzern Anheuser Bush, der mit den bekannten Marken Budweiser oder Michelob über 12 Mrd. Dollar umsetzt, die Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Der weltweite Verdrängungswettbewerb geht weiter. Das langfristigeÜberleben ist dabei unter dem Dach eines grossen Konzerns einfacher zu sichern. Die Marketingaufwendungen, die international greifen müssen, lassen sich bei entsprechender Grösse und Ausrichtung effizienter einsetzen. Heineken, die weltweite Nummer drei, ist auf dem Gebiet der Internationalisierung der Marke führend – und diesem Weg müssen auch die anderen Bierkonzerne folgen.


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