BIP im Q3 wieder leicht gewachsen

Die «gefühlte Rezession» durch die Lage auf dem Arbeitsmarkt dürfte sich in den nächsten Monaten aber noch verstärken, sagte SECO-Chefökonom Aymo Brunetti der Nachrichtenagentur SDA.


Weiterhin grosse konjunkturelle Unsicherheit
Zudem sei die konjunkturelle Unsicherheit nach wie vor sehr gross. Die Zunahme des Schweizer Bruttoinlandproduktes (BIP) im dritten Quartal sei aber ein «positives Zeichen», erklärte der Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik im SECO. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,2% gerechnet.


BIP immer noch 1,3% unter Vorjahreswert
Der tiefe Fall wegen der Finanzkrise ist aber noch längst nicht aufgeholt: Gegenüber dem Vorjahresquartal liegt das BIP immer noch um 1,3% tiefer, wie aus der Schätzung der Ökonomen des Bundes hervorgeht.


Binnennachfrage stützt Wirtschaft
Gestützt wurde die Schweizer Wirtschaft von der Binnennachfrage: Wie im zweiten Quartal nahmen der private Konsum (+0,6%) und die Bauinvestitionen (+0,7%) zu. Der staatliche Konsum stieg noch etwas deutlicher (+1,3%).


Höhere Anlageinvestitionen
Auch Unternehmen witterten Morgenluft: die Anlageinvestitionen wuchsen nach fünf negativen Quartalen wieder um 3,4%. Dies sei auf den starken Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen (+5,5%) zurückzuführen, wozu insbesondere der Eisenbahn-Waggonbau beigetragen habe, erläuterte das SECO.


Auch Exporte legen wieder zu
Erstmals nach einer einjährigen markanten Talfahrt legten auch die Warenexporte (+2,2%) sowie die Ausfuhren von Dienstleistungen (+0,3%) wieder zu.


Wertschöpfung der Finanzdienstleister wieder im Plus
Die Wertschöpfung im Baugewerbe und in der Landwirtschaft stieg um je 1,0%. Die Finanzdienstleister konnten erstmals nach sechs negativen Quartalen wieder leicht (+0,2%) zulegen. Die Industrie verzeichnete dagegen das fünfte Quartal in Folge eine Abnahme (-0,6%).


PMI gestiegen
Zu Hoffnungen Anlass auf eine Trendwende auch in der Industrie gibt der am Dienstag veröffentlichte Einkaufsmanager-Index. Der Frühindikator stieg im November auf 56,9 Zähler von 54,0 Punkten im Oktober. Es ist das vierte Mal in Folge, dass der Index über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt.


Privatkonsum dürfte sich abschwächen
Im Zuge steigender Arbeitslosigkeit dürfte demgegenüber die Konjunkturstütze Privatkonsum schwächer werden. «Für 2010 sind wir hier weniger optimistisch», sagte Brunetti. Er hoffe auf eine Kompensation durch die Weltkonjunktur.


Seine Konjunkturprognosen will das SECO Mitte Dezember aktualisieren. Zuletzt rechnete das Staatssekretariat für 2009 mit einem Rückgang des BIP um 1,7%. 2010 soll es mit +0,4% wieder leicht aufwärts gehen. (awp/mc/pg/08)

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