Blocher berät BaZ: Redaktion will Klarheit

Damit sei das höchste Gut einer Zeitung in Gefahr, heisst es in einem offenen Brief der Redaktion mit Bezug auf die berichterstattung in der «NZZ am Sonntag» angedeutete «. Zudem schade die «Instrumentalisierung» der BaZ dem Image der Zeitung. Die Redaktion forderte Wagner auf, seine Verantwortung als BaZ-Verleger wieder aktiv wahrzunehmen. Auch solle er die «wahren Besitz- und Interessensverhältnisse» der Zeitung offen legen. Zudem müsse er jegliche politische Einflussnahme auf die BaZ stoppen.


Somm ein Vertrauter Blochers
«Garantieren Sie unsere journalistische Unabhängigkeit», schrieb die Redaktion weiter. Mit einem möglichen Stellenabbau, wie dies in der «NZZ am Sonntag» angedeutet wird, wäre der Fortbestand der BaZ nicht mehr gewährleistet, hiess es in dem Schreiben. Im weiteren verlangte die Redaktion in dem einstimmig verabschiedeten Brief, dass «unter diesen neuen Umständen» die Zusammenarbeit mit Chefredaktor Markus Somm überprüft werden müsse. Somm wurde Ende August zum neuen Chefredaktor ernannt. Er war zuvor stellvertretender Chefredaktor bei der «Weltwoche». Er gilt als Vertrauter Blochers, so schrieb er dessen Biografie.


Tettamanti und Wagner beschwichtigen
Die Redaktion erwartete die Anwort des Verlegers auf ihre Fragen bis Montagabend 18 Uhr. Die Besitzer der BaZ, Tito Tettamanti und Martin Wagner, hatten am Sonntag schriftlich bestätigt, dass Blochers Firma ein Beratungsmandat hat. Es gehe dabei um die organisatorische und strategische Ausrichtung des Unternehmens. Von einer Involvierung Blochers in die BaZ könne keine Rede sein, hiess es weiter.  


Neue Gewinnvorgaben
Laut «NZZ am Sonntag» verlangen Tettamanti und Wagner eine neue Strategie für das Medienunternehmen: Dieses müsse ab nächstem Jahr einen Gewinn von zehn Prozent des Umsatzes abwerfen. Im Geschäftsjahr 2008/09 resultierte bei einem Umsatz von rund 263 Mio CHF ein operativer Verlust von 12 Mio CHF. Tettamanti ist mit 75% an der Basler Zeitung Medien AG beteiligt, der Basler Anwalt Wagner mit 25%. Er amtiert als Verwaltungspräsident der BZM und ist für die Redaktion «offiziell» auch der Verleger der BaZ. Wagner war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (awp/mc/ps/23)

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