BNP Paribas will Staatshilfe schnell zurückzahlen – Kapitalerhöhung

Insgesamt steht das Institut mit 5,1 Milliarden Euro beim französischen Staat in der Kreide. Die Regierung hatte Ende März in diesem Umfang stimmrechtslose Vorzugsaktien der BNP erworben. Als Preis für die Unterstützung in den letzten sieben Monaten würden zusätzlich weitere 226 Millionen Euro fällig, hiess es bei BNP.


Aktie legt zu
Die BNP-Aktie reagierte positiv auf die Nachricht. Das Papier setzte sich an die Spitze des EuroStoxx 50 und lag zuletzt mit 2,44 Prozent im Plus bei 57,950 Euro. Analysten und Händler lobten die Bemühungen der Bank, ihre Schulden schnell zurückzuzahlen. Denn ab kommendem Jahr würden die vom Staat verlangten Zinsen auf fast 15 Prozent steigen, so argumentierten die Experten von Cheuvreux.


Gewinnschätzung angehoben
Einige Analystenhäuser wie Kepler setzten am Dienstag ihre Gewinnschätzungen für BNP Paribas hoch. Das Geldinstitut selbst erwartet, dass der Gewinn je Aktie (EPS) im Jahr 2010 dank der Rückzahlung der Staatshilfen um 8,4 Prozent erhöhen wird.


Kernkapitaloquote von über 9 %
Die Bank will je eine neue Aktie für zehn bestehende ausgeben. Gezeichnet werden können die Papiere zu je 40 Euro, was einem Abschlag von 29 Prozent zum Schlusskurs am Montag bedeutet. Nach Ende der Transaktion wird die Kernkapitalquote den Angaben zufolge mehr als 9 Prozent betragen.


Der französische Staat hatte im Zuge der Finanzkrise ein milliardenschweres Hilfspaket für die französischen Banken geschnürt. BNP nahm die Hilfe gleich zweimal in Anspruch. Ähnlich wie BNP versuchen derzeit auch andere europäische Institute sich aus den Fängen des Staates zu befreien und damit einhergehende Beschränkungen etwa der Bonuszahlungen für Top-Mitarbeiter abzulegen. Unicredit und Intesa SanPaolo , aber auch Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland (RBS) denken über Kapitalerhöhungen nach. (awp/mc/pg/14)

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