BP nähert sich alten Traumprofiten

Damit übertraf das Unternehmen zwar die Erwartungen von Analysten deutlich, an der Börse überlagerten allerdings wachsende Sorgen vor den Auswirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die gute Zahlen. Die Aktie verlor am Vormittag fast 1% an Wert und war damit schwächer als der Markt.


Ölpest überschattet Gewinnplus
BP droht wegen der Umweltkatastrophe vor der Küste der USA ein erheblicher Schaden. Die dort im Auftrag des Konzerns betriebene Ölplattform Deepwater Horizon war in der vergangenen Woche nach einer Explosion gesunken. Elf Menschen starben. Inzwischen wächst die Angst vor einer Ölpest. Keine Angaben machte das Unternehmen in seinem Quartalsbericht zu den zu erwartenden Kosten. BP versicherte lediglich, alles zu tun, um die Umweltschäden zu begrenzen. Bereits im März 2005 waren bei einer Explosion in einer Raffinerie des Unternehmens in Texas 15 Mitarbeiter gestorben. Wegen Verstössen gegen Sicherheitsvorschriften musste der weltweit drittgrösste Ölkonzern eine Geldbusse in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. Ein Jahr später verursachte eine kaputte BP-Pipeline in Alaska für grosse Umweltschäden.


Im Golf von Mexiko hat BP eine Vormachtstellung. Im März hatte sich der Konzern weitere Quellen gesichert, die er dem kleinen US-Ölunternehmen Devon abkaufen will. Zum sieben Milliarden Dollar schweren Paket gehören auch zehn Ölfelder vor der Küste Brasiliens, wo BP bislang nicht vertreten ist. Wettbewerbsbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.


Ausblick stellt Anleger nicht zufrieden
Nicht zufrieden waren Anleger mit dem Ausblick. BP kündigte an, in diesem Jahr etwas weniger Öl und Gas als vor einem Jahr zu fördern. Damit bekräftigte das Unternehmen frühere Aussagen. Im ersten Quartal hatte die Produktion noch mit gut 4 Mio Barrel auf dem Vorjahresniveau stagniert.


Raffineriegeschäft erholt sich weiter
Das Ende 2009 noch verlustreiche Raffineriegeschäft erholte sich etwas und erzielte wieder einen Gewinn. Das Unternehmen begründete dies unter anderem mit einem eingeleiteten Kostensenkungsprogramm und einer besseren Auslastung als zuletzt. Da neue Raffinerien in Betrieb gehen, erwartet BP im weiteren Verlauf allerdings wieder einen steigenden Margendruck. Die Quartalsdividende soll bei 14 US-Cent bleiben. (awp/mc/pg/14)

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