Britischer Staat übernimmt Mehrheit an Bankengruppe Lloyds

Damit verpflichtet sich die Lloyds Banking Group, über die kommenden zwei Jahre wieder Kredite an Privatleute und Unternehmen im Wert von mindestens 28 Milliarden Pfund bereitzustellen.


Toxische Papiere grösstenteils von HBOS
Die Bankengruppe war im vergangenen Herbst aus der Notfusion von Lloyds TSB und der wankenden Halifax Bank of Scotland (HBOS)  entstanden. Die Übernahme von HBOS hatte der Gruppe einen Verlust von fast elf Milliarden Pfund beschert. Die sogenannten «Giftpapiere», die jetzt abgesichert werden, stammen zu 83 Prozent von HBOS. Kritiker monierten, dass eine eigentlich gesunde Bank wie Lloyds durch die Übernahme – die die Regierung unterstützt hatte – in den Strudel der Finanzkrise gerissen wurde.


Staat hält maximnal 75 Prozent der Stimmen 
Lloyds zahlt für die Versicherung eine Gebühr von 15,6 Milliarden Pfund. Für die ersten Zahlungsausfälle von bis zu 25 Milliarden Pfund haftet die Bankengruppe selbst – für den Rest steht der Steuerzahler gerade. Das Unternehmen betonte, dass der stimmberechtigte Anteil des Staates auf höchstens 75 Prozent beschränkt sein wird.


Zweites Rettungspaket
Die Versicherung der Wertpapiere wird durch ein zweites staatliches Rettungspaket für die Bankenlandschaft ermöglicht. Als erstes britisches Kreditinstitut hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) ihre «toxischen Wertpapiere» im Volumen von 325 Milliarden Pfund versichert. Die möglichen Belastungen aus diesen Ramschpapieren gelten als Grund dafür, dass die Banken nur zögerlich Kredite vergeben, wodurch Unternehmen das Geld ausgeht und Stellen abgebaut werden. Der Staat hatte bisher vergeblich versucht, den Kreditfluss wieder ins Laufen zu bringen. (awp/mc/ps/01)

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