Bund sieht kaum negative Konjunktureffekte durch PK-Sanierungen

Solche Massnahmen würden die Wirkung der Konjunkturpakete beeinträchtigen.  Das Gesetz verpflichtet Kassen in Unterdeckung, sich innert fünf bis sieben Jahre zu sanieren. Dazu stehen mehrere Massnahmen zu Verfügung, wie das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) in einer Mitteilung vom Freitag festhält. Im Bericht befasst sich das BSV mit Sanierungsbeiträgen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber und mit der Minder- sowie Nullverzinsung der Guthaben.


60% der Pensionskassen mit Unterdeckung
Wegen der Finanzkrise befinden sich rund 60% der Pensionskassen in Unterdeckung. Dies bedeutet, dass sie nicht alle Forderungen decken könnten, wenn diese auf einmal fällig würden. Zwar könnten Sanierungsbeiträge theoretisch die Konjunktur bremsen, stellte das BSV fest. Bei geschätzten Beiträgen von bis zu 360 Mio CHF falle die Zusatzbelastung aber marginal aus. Am Monatslohn eines Angestellten dürfte sie sich mit rund 9 CHF auswirken. Der Konsum dürfte um 0,03% abnehmen.


Stopp der Sanierungsmassnahmen wäre schädlich
Eine Sanierung habe aber auch einen gewichtigen Vorteil: Indem die Altersvorsorge gesichert wird, dürften nach Ansicht des Bundes die Leute eher auf das Sparen verzichten und mehr Geld ausgeben, was der Konjunktur nützen würde. Schädlichere Wirkungen hätte dagegen nach Ansicht des Bundes ein Stopp der Sanierungsmassnahmen: Früher oder später müssten die defizitären Einrichtungen saniert werden. Bei einem Aufschub bestehe die Gefahr, dass die Kosten der Sanierung nach der Rezession in einem Schub die Konjunktur schwächen würden.


Minder- und Nullverzinsungen konjunkturpolitisch neutral
Zudem hange das Vertrauen der Bevölkerung in die Altersvorsorge stark mit dem finanziellen Gleichgewicht der Einrichtungen zusammen, heisst es weiter. Insgesamt sei eine Nicht-Sanierung deshalb ein erhebliches Risiko. Minder- und Nullverzinsungen bezeichnet der Bund als konjunkturpolitisch neutral. (awp/mc/ps/23)

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