Business-Knigge Mittelost (11): Begrüssung und Abschied

von Gérard Al-Fil
Wer einen Kunden oder Auftraggeber zum ersten Mal in Dubai trifft, sollte sich für die Begrüssung Zeit nehmen. Dazu reicht beispielsweise ein freundliches «Hello Mr. Ibrahim, I am Urs Maier» und ein nicht allzu fester Händedruck. Im weiteren Gesprächsverlauf redet man sich miit dem Vornamen an, doch empfiehlt es sich beim Erstkontakt den Titel, also «Mr. Ibrahim oder Dr. Ibrahim», dem Namen seines Gegenübers vornanzustellen. Die Visitenkarte muss nicht wie in China beidhändig überreicht werden, doch breitet sich diese Sitte auch im Orient aus, weil sie persönlicher wirkt. Ausserdem sollten die Koordinaten auf der Rückseite der Business Card noch einmal in arabischer Schrift abgedruckt sein.


Arabisch bitte nur, wenn die Aussprache sitzt
Wer Eindruck schinden will, begrüsst mit der arabischen Formel «As-salamuh aleikum» (dt. Friede sei mit Dir), die  mit den Worten «Wa alaikum as-Salam» (und Friede sei mit Dir) erwidert wird. Allerdings sollt man diese, eigentlich nur Muslimen vorenthaltene, Begrüssung nur dann verwenden, wenn man sie korrekt auszusprechen imstande ist. Die Araber möchten ihren Besucher kennenlernen, so dass sie oft erst nach der Herkunft, dem Familienhintergrund und nach der Tätigkeit Firma fragen, bevor man «zur Sache» kommt. Angebotenen Tee, Kaffee oder Datteln sollte man auf keinen Fall ablehnen.


Vorsicht bei Damen und Geschenken
Arabischen Frauen gibt Mann nicht die Hand, es sei den die Dame streckt ihre Hand dem männlichen Geschäftspartner selbst entgegen. Dann fällt der Händedruck aber nur leicht und kurz aus. Ein herziges an-den-Arm-fassen ist tabu. Geschenke werden erwartet, nie sollte man in Dubai bei einem Erstkontakt mit leeren Händen aufkreuzen. Dabei begehen Schweizer Geschäftsleute oft den Fehler, Schoggi im Miniformat («Geizpackung») mitzubringen. Es gilt die Regel: im Orient darf nicht gespart werden, weder mit Geschenken noch mit der Zeit. Besser man hat die Maxi-Schachtel von Sprüngli im Gepäck, wobei die Leckerli keinen Alkohol enthalten dürfen. Noch besser ist eine original Schweizer Armbanduhr als Präsent. Ein Geschenk für die Ehefrau des Geschäftspartners oder ein «schöner Gruss an ihre Frau» zum Abschied sind im Orient sichere Fauxpas.


Abschied in Frieden
Zum Abschied wünscht man sich in Dubai «Ma?a Salam» (dt. in Friede). Dabei sollte keine Hektik aufkommen, nach dem Motto: «Jetzt muss ich aber schnell zum nächsten Termin». Besser man tut so, als hätte man alle Zeit der Welt und wolle noch ein wenig bleiben. Wer sich mit seinem arabischen Geschäftspartner anfreundet, kann ihn nach drei, vier Treffen ruhig  nach orientalischer Sitte zur Begrüssung und zum Abschied umarmen. Das stellt sich nach einer gewissen Zeit von selber ein. Allerdings nur unter Männern, nicht zwischen Geschäftsmann und Geschäftsfrau.

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