Cablecom-Konzernchef Claude verteidigt Vorgehen

Liberty sei seit 1999 an Cablecom interessiert gewesen, sagte Cablecom-Konzernchef Bruno Claude in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Nach der Ankündigung des Börsengangs kam aber erstmals ein akzeptables Angebot, für das wir uns entschieden haben.»


Faktor Preis
Der Preis sei selbstversändlich ein wichtiger Faktor bei der Entscheidungsfindung gewesen, sagte Claude in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Samstag. Liberty zahlt 2,8 Mrd CHF für die Übernahme des Schweizer Kabelnetzbetreibers.


Geplanten Börsengang abgesagt
Am Donnerstag hatte Cablecom im Detail über den geplanten Börsengang informiert, nur einen Tag später aber gab der Konzern den Verkauf an die in Denver ansässige Liberty Global bekannt. In der Schweizer Presse ist dieser abrupte Sinneswandel mit Fragezeichen aufgenommen worden. Der geplante Börsengang sei kein blosses Manöver gewesen, um den Druck in den Verhandlungen mit Liberty zu erhöhen, sagte Claude. Cablecom sei quasi über Nacht auf Freitag vom neuen Angebot von Liberty überrascht worden.


«Das Beste für die Aktionäre und das Beste für das Unternehmen»
Die strategischen Möglichkeiten, die sich mit Liberty eröffneten, hätten Cablecom davon überzeugt, dass dieser Entscheid das Beste für die Aktionäre und das Beste für das Unternehmen sei. Es sei letztlich eine Interessensabwägung gewesen. Dank eines starken internationalen Verbunds könne Cablecom weiterhin die Preise senken und technische Innovationen schneller anbieten, sagte Claude. Für die Angestellen werde sich nichts ändern.


Härterer Swisscom Konkurrent
«Der Deal macht uns zu einem noch härteren Konkurrenten von Swisscom», sagte Claude. Cablecom sei damit die klare Nummer zwei auf dem Telecommarkt. (awp/mc/gh)

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