CH-Ausblick: Schwächer erwartet – Vorgaben belasten

Von den asiatischen Börsen kommen uneinheitliche Impulse und ein neuer militärischer Zwischenfall auf der koreanischen Halbinsel dürfte die Finanzmärkte noch beschäftigen. Wegen der übersichtlichen Agenda blieben die Impulse von Unternehmensseite im weiteren Verlauf spärlich, meinen Marktbeobachter.


Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 08.25 Uhr 0,63% auf 6’421,85 Punkte.


UBS geben um 0,6% nach. Die Grossbank ist mit einer neuen Forderung im Zusammenhang mit dem Schneeballsystem des ehemaligen US-Börsenmaklers Bernard Madoff konfrontiert. Insolvenzverwalter Irving Picard fordert von der Grossbank zusätzlich 555 Mio USD wegen weiterer 26 Fälle von angeblichem Finanzbetrug und Fehlverhalten der UBS und mit ihr verbundener Gesellschaften, wie neu bekannt wurde. Bereits Ende November war Picard wegen einer Forderung in Höhe von 2 Mrd USD gegen die Grossbank vor Gericht vorstellig geworden.


CS verlieren ebenfalls 0,6%, wie auch Julius Bär. Clariden Leu hat die Abdeckung von Julius Bär mit dem Rating «Outperform» wieder aufgenommen. Der zuständige Analyst glaubt nicht, dass die laufenden Verhandlungen der Schweiz über ein Doppelsteuerabkommen mit Deutschland und Grossbritannien zu einem massenhaften Geldabfluss führen werden. Vor diesem Hintergrund erachtet er den angepeilten Neugeldzufluss von 4 bis 6% als realistisch.


Lonza verlieren 1,5%. Von den Analysten der Citigroup gab es neu eine Herabstufung auf «Sell» («Hold»). Dem Lifescience-Konzern macht der starke Franken zu schaffen, hatte CEO Stefan Borgas am Vortag vor den Medien ausgeführt und frühere Angaben zu den finanziellen Folgen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt.


Roche geben um 0,9% nach. Der Pharmakonzern hat einen Rückschlag in Grossbritannien zu verzeichnen: Die dortige Gesundheitsbehörde NICE empfiehlt das Medikament Avastin aus Kosten-Nutzen-Gründen nicht zur Behandlung von Brustkrebs in Kombination mit einer Chemotherapie. Novartis und die ebenfalls schwergewichteten Nestlé sinken um je 0,6%.


Actelion halten sich mit -0,4% etwas besser als der Markt, während Transocean (-1,0) stärker als der Durchschnitt verlieren. Die übrigen SMI-Titel bewegen sich im Rahmen des Gesamtmarktes. (awp/mc/ps/04)

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