CH-Eröffnung: Auf breiter Front im Minus – Roche gesucht

Bis um 09.35 Uhr büsst der SMI 23,46 Punkte oder 0,46% auf 5’089,59 Zähler ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 1,04% auf 759,15 Stellen, der SPI um 0,59% auf 4’334,13 Punkte.


Die grosse Ausnahme bilden die Roche-Bons (+3,9% auf 145 CHF). Roche verkauft den Grippeimpfstoff «Tamiflu», der nach allen vorliegenden Informationen auch gegen die Schweinegrippe hilft. Die Aktien der japanischen Roche-Tochter Chugai rückten in Fernost um 14% vor. Neben der Phantasie aus dem Grippe-Virus gibt es auch sonst noch News. Roche und sein Kooperationspartner Intermune gaben bekannt, dass R7227 (Proteaseeinhibitor) in Verbindung mit der Standardbehandlung Pegasys/Copegus in die Phase IIb fortschreitet.


Ebenfalls gesucht sind Actelion (+0,7% auf 51,65 CHF). Das Medikament Tracleer hat in der EU vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine positive Beurteilung für den pediatrischen Gebrauch erhalten. Die Zahl der Kinder, die an der Krankheit PAH leiden, ist jedoch nach Ansicht von Analysten eher gering. Von ihrem defensiven Charakter profitieren am Berichtstag auch Syngenta (-0,3% auf 239,30 CHF) und Swisscom (-0,3% auf 299,25 CHF), während Synthes (-0,8% auf 127,80 CHF) am Vortag der Ergebnispublikation eher verkauft werden.


Abgestossen werden am Montag auch konjunktursensitive Werte wie ABB (-2,5% auf 16,64 CHF), Adecco (-2,1% auf 44,90 CHF), OC Oerlikon (-1,6% auf 60,70 CHF) oder Holcim (-2,0% auf 55,05 CHF).


Swatch (-3,3% auf 164,30 CHF) hilft eine Aufnahme in die Top-10-Liste der UBS herzlich wenig. Hier wirke sich die Schweinegrippe aus, welche die Reiselust zahlungskräftiger Touristen hemmen dürfte. Ähnliche Argumente sind bei Richemont (-4,0% auf 20,36 CHF) anzuführen. Die Situation erinnere an das Frühjahr 2003, als sich das Lungenvirus SARS ausbreitete, was in den beiden Aktien zu heftigen Kursrückgängen und bei den Unternehmen zu vorübergehend starken Umsatzrückgängen führte. Die Branche erzielt einen beträchtlichen Umsatzanteil mit Touristen.


Die Bankaktien sehen ein Minus von 0,7% auf 13,90 CHF bei der UBS. Die politischen Bemühungen um die Grossbank gehen weiter. Bundespräsident Hans-Rudolf Merz hat in den USA dafür geworben, Klagen der US-Behörden gegen die UBS zurückzuziehen. Dafür schlage die Schweiz ein neues Steuerabkommen zwischen beiden Ländern vor, sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag. Die Grossbank hat zudem am Montag eine neue Führung für ihre Investmentbank ernannt. Jerker Johansson, bisheriger CEO der Investment Bank, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten; Nachfolger auf der Position werden zwei Manager.


Credit Suisse fallen um 1,1% auf 43 CHF und Julius Bär um 2,0% auf 36,30 CHF. Bankenaktien dürften sich nach Ansicht von Beobachtern vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über die Ergebnisse der Stresstests im US-Finanzsektor auch auf absehbare Zeit volatil zeigen. Die Ergebnisse der Stresstests werden am 4. Mai erwartet.


Im breiten Markt fallen die Titel des Flughafenshop-Betreibers Dufry um 10,2% – Stichwort Schweinegrippe. Auch für den Flughafen Zürich (Aktie: -1,8%) und den Reiseveranstalter Kuoni (Aktie: -3,3%) gelte diese Begründung, hiess es. Mit Dividendenabgang werden am Berichtstag Swisslog, Winterthur Tech, BCGE, Huber+Suhner, Alpiq, Pax-Anlage sowie Schmolz+Bickenbach gehandelt. (awp/mc/ps/13)

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