CH-Eröffnung: Dank guten Vorgaben fester – Banken gesucht

In Tokio schloss der Nikkei-Index ebenfalls klar höher. In der ersten halben Stunden sind die Gewinne im SMI allerdings leicht eingegrenzt worden.


An der Börse prägen die Banken – für einmal im Positiven – das Bild. Allerdings mahnen Händler und Analysten zur Vorsicht. Zunächst müssten die Quartalszahlen der Bank of America und der Citigroup von heute Mittag zeigen, wie sich der Bankensektors derzeit präsentiere. Möglicherweise wiesen die Ergebnisse noch grössere Einbrüche und einen höheren Liquiditätsbedarf als bislang befürchtet auf, hiess es. Zudem könnten gerade die Bankenaktien vom heutigen Verfall am Optionenmarkt bewegt werden.


Bis um 09.35 Uhr steigt der SMI um 56,75 Punkte bzw. 1,05% auf 5’439,19 Zähler (Tageshöchst: 5’501). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gewinnt 1,19% auf 771,26 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,04% auf 4’492,62 Stellen.


Die Bankenwerte der CS (+4,3% auf 27,56 CHF) und UBS (+2,3% auf 13,81 CHF) gehören am Freitag im SMI/SLI denn auch zu den grössten Gewinnern. Die Aktien weisen grosses Aufholpotential auf, hatten doch UBS vor rund einer Woche noch beinahe 17 CHF gekostet und CS um die 30 CHF. Julius Bär steigen um 3,2% auf 41,84 CHF.


Erholungstendenzen sind auch bei Aktien wie beispielsweise Richemont (+3,3% auf 18,01 CHF), Holcim (+3,1% auf 53,30 CHF) oder ABB (+2,8% auf 14,03 CHF) auszumachen. ABB steigen, obwohl Goldman Sachs das Rating auf Neutral von zuvor Buy zurückgenommen hat.


Schwächer tendieren dagegen Roche (-1,5% auf 167,90 CHF), nachdem die US-Tochter Genentech gestern Abend Quartalszahlen vorgelegt hat. Die Zahlen seien zwar nicht spektakulär ausgefallen, aber solide, meinte ein Analyst. Die Anleger haben aber offenbar etwas mehr erwartet, gaben die Aktien von Genentech im nachbörslichen Handel doch leicht nach. Novartis steigen um 0,8% auf 52,35 CHF, Nestlé gar um 1,9% auf 40,56 CHF.


Nobel Biocare (-4,2% auf 19,30 CHF) sind am Freitag unter Druck gekommen. Die Konkurrentin Straumann (-4,0% auf 171,90 CHF) vermeldete vorbörslich für 2008 zwar einen kräftigen Umsatzanstieg, allerdings auch eine deutliche Abschwächung des Marktes im vierten Quartal. Daher muss das Unternehmen Abschreibungen auf seine jüngsten Akquisitionen vornehmen und auf die Kostenbremse treten und Leute abbauen.


Im breiten Markt steigen Mikron um 3,5%, obwohl das Industrieunternehmen einen deutlichen Rückgang der Bestellungen hinnehmen und eine Abwärtskorrektur der EBIT-Erwartungen vornehmen musste. Wegen der Krise in der Automobilindustrie werden nun bis zu 165 Stellen abgebaut.


Inficon (Aktie noch nicht gehandelt) musste die Umsatzerwartung senken und hat ebenfalls einen Stellenabbau angekündigt. Gut aufgenommen wurde der Jahresabschluss der Hypo Lenzburg (+1,5%).


Noch stärker steigen die Aktien von Charles Vögele (+8,3%). André Maeder wurde zum neuen CEO der Gruppe ernannt. Endlich sei ein neuer CEO gefunden worden, schreiben die Analysten der ZKB. Maeder sei ein Brancheninsider mit langjähriger Erfahrung bei Hugo Boss, S. Oliver Group, Harrods und sei bereits in den Jahren 1989 bis 1995 bei Charles Vögele im Einkauf tätig gewesen, so die positive Einschätzung. (awp/mc/pg/19)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert