CH-Eröffnung: Deutlich schwächer – Finanzvaloren unter Druck

Die negativen Vorgaben aus New York und Tokio würden auf die Stimmung drücken, hiess es im Handel. Auch Spekulationen über die Kreditwürdigkeit der USA und von Grossbritannien würden zur Vorsicht mahnen und vor allem Druck auf die Finanzvaloren ausüben.


Weiter dürften sich die Anleger bei dem heute eher dünnen Geschäft zwischen Feiertag und Wochenende auch im Hinblick auf den Memorial-Day-Feiertag in den USA am kommenden Montag generell eher zurückhaltend geben. Zudem steht heute um 10.30 Uhr noch die Publikation des BIP in Grossbritannien für das erste Quartal um 10.30 Uhr an. Davon erwarte man sich ebenfalls Hinweise über die konjunkturelle Gangart, hiess es weiter.


Bis um 09.30 sinkt das Blue Chips Barometer SMI um 91,78 Punkte bzw. 1,67% auf 5’410,40 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 1,88% auf 824,17 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,51% auf 4’671,94 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht könnte der SMI zwar grundsätzlich noch bis in die Region von 5’580/90 Punkten vorstossen. Dem würden jedoch die neuesten internationalen Tendenzen und der eigene, wacklige Unterbau gegenüber stehen, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Nach einem Verlust der Unterstützung bei 5’470/80 wäre die Spitze erst einmal gekappt, heisst es weiter. Danach sei das Ziel bei 5’410/20. Damit hätte der SMI auch schon wieder den Stand zu Monatsbeginn erreicht, der die zurzeit nächste, wirklich relevante Unterstützung biete, heisst es weiter.


Vor dem Hintergrund der Entwicklung an den internationalen Märkten und der Spekulationen über die Kreditwürdigkeit von Grossbritannien und den USA sind vor allem die Finanzwerte unter Druck. Im Bankensegment verlieren UBS (-4,1% auf 15,85 CHF), CS (-2,6% auf 46,18 CHF) überdurchschnittlich. Demgegenüber profitieren Julius Bär (+2,0% auf 45,38 CHF) nochmals von der Aufsplittung der Bank in einen Private-Banking- und Asset-Management-Bereich.


Unter den Assekuranzvaloren verlieren ZFS (-3,4% auf 194,50 CHF), Bâloise (-3,3% auf 86,60 CHF) und Swiss Life (-3,0% auf 90,25 CHF) ebenfalls deutlich. In Swiss Re (-2,9% auf 36,76 CHF) hilft die Wiederaufnahme der Abdeckung durch Jeffries mit einer «Buy»-Empfehlung und einem Kursziel von 49 CHF wenig.


Unter den Zyklikern fallen Logitech (-6,5% auf 15,00 CHF) und Richemont (-3,5% auf 23,10 CHF) durch deutliche Abgaben auf. Swatch (-1,8% auf 175,80 CHF) halten sich besser. Deutlicher unter Druck sind auch ABB (-3,3% auf 17,27 CHF).


Unter den defensiven Valoren profitieren Swisscom (+0,5% auf 313,50 CHF) auch von der Heraufstufung auf «Buy» von «Neutral» durch die UBS begünstigt. Roche (-0,6% auf 144,20 CHF) halten sich besser als etwa Novartis (-1,1% auf 44,02 CHF) oder Nestlé (-1,2% auf 40,18 CHF. Novartis hatte am Donnerstag positive Phase-III-Studiendaten zum Produktkandidaten QAB149 bei chronischer Lungenkrankheit vorgestellt.


Kursgewinner sind unter anderen Synthes (+0,6% auf 115,20 CHF) und Sonova (+0,1% auf 80,00 CHF), die ebenfalls defensiven Charakter aufweisen.


An Unternehmensnews steht nicht viel auf dem Programm. Einzig das Berner Industrieunternehmens Feintool berichtet über einen massiven Umsatzrückgang und Verlust im Halbjahr 2008/09. Dies Titel sind bis zur Berichtszeit aber noch nicht gehandelt worden. Zu den grösseren prozentualen Verlierern gehören im Haupttabelau Sulzer (-5,6%). Zulegen können gegen den Trend markant Perrot Duval (+25,2%). (awp/mc/ps/12)

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