CH-Eröffnung: Deutlich tiefer im Sog der US-Börse

Nach wie vor beleben Übernahmespekulationen den Handel. So ist es als jüngstes Beispiel am Vortag bei Clariant kurz vor Handelsschluss bei sehr hohen Umsätzen zu einem Kurssprung gekommen.


Der SMI sinkt bis um 9.40 Uhr um 0,76% oder 71,44 Stellen auf 9’295,86 Punkte. Der breiter gefasste SPI steht 0,76% oder 58,11 Zähler tiefer auf 7’547,03 Punkten.


Im SMI sinken Clariant nach den gestrigen Gewinnen in einem eher volatilen Handel um 2,6% auf 20,85 CHF. Am Vortag hatte der Titel 10% zugelegt, fussend auf den Spekulationen, Lanxess werde 24 CHF pro Clariant-Aktie bieten. Ende Mai könnte es soweit sein, hiess es aus involvierten Kreisen. Clariant sei auf dem aktuellen Kursniveau nach wie vor billig, Lanxess werde aber kaum der Käufer sein. Marktbeobachtern zufolge läuft es bei Lanxess viel eher auf einen Zusammenschluss mit Degussa hinaus. Vielleicht werde aber ein grosser der Branche bei Clariant zuschlagen.


Auch Ciba (-1,1% auf 78,10 CHF) wird immer wieder als Übernahmekandidat genannt. Das Unternehmen sei aufgrund seiner hohen Eigenkapitalquote für Private Equity Investoren interessant.


Grosse Abgaben müssen die Börsenlieblinge der letzten Monate hinnehmen, darunter ABB (-1,5% auf 23,80 CHF), Lonza (-0,9% auf 118,50 CHF) und Richemont (-1,7% auf 74,35 CHF). Swatch Inhaber (-1,8% auf 346,50 CHF) und Namen (-2% auf 70,40 CHF) büssen ebenfalls deutlich ein.


Schwache Aktienmärkte sind Gift für die Finanzinstitute. In der Folge sinken die Grossbankenaktien CS um 1,4% auf 91,10 CHF, und UBS stehen 0,7% tiefer auf 75,70 CHF. Julius Bär büssen 1,1% auf 83,65 CHF ein.


Auch um ZFS (-0,5% auf 374 CHF) rankten sich in den letzten Tagen Akquisitionsgerüchte. Die Spekulationen um Übernahmegelüste des US-Investors Warren Buffet seien noch nicht ganz zerstreut, hiess es. Vor allem aber sei man gespannt darauf, ob und wer den am letzten Mittwoch getätigten ausserbörslichen Erwerb von 6,5 Mio ZFS-Aktien meldet.


Die defensiven Aktien stemmen sich dem Trend entgegen, können sich ihm aber nicht ganz entziehen. Am ehesten gelingt dies Nestlé (-0,2% auf 479 CHF). Novartis verlieren 0,6% auf 69,75 CHF, Roche GS 0,8% auf 226,50 CHF.


Am breiten Markt rücken Petroplus um 2,5% auf 103,90 CHF vor. Die Raffineriebetreiberin hat mit ihren Erstquartalszahlen den Gewinnkonsens um über das Doppelte übertroffen. Allerdings sei die Vergleichbarkeit zum Vorjahr kaum gegeben, hiess es. Der Titel wurde bereits mit höheren Kurszielen versehen.


Demgegenüber konnte Schaffner (-2,6%) mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Converium (-1,1% auf 22,25 CHF) entfernen sich weiter von dem neu als freundlich taxierten Angebot über 23,20 CHF des Konkurrenten Scor.


Panalpina (-0,7%) erleiden nach dem Kurssprung vom Vortag kleinere Gewinnmitnahmen, während sich bei Card Guard (-4,6%) im Nachgang zu den gestrigen Zahlen die Verluste fortsetzen. (awp/mc/ab)

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