CH-Eröffnung: Etwas leichter – US-Hilfspaket wirft neue Fragen auf

Mittlerweile steigt die Kritik an den hohen Kosten sowie der Wirksamkeit des Rettungspakets. Die Anleger sind sich Händlern zufolge nicht sicher, ob die Massnahmen ausreichen, die Lage an den Kreditmärkten zu entspannen. «Nun wartet jeder auf die Reden von Bernanke und Paulson vor dem Bankenausschuss des Senats am Nachmittag», so ein Marktteilnehmer.


Um 09.40 Uhr sinkt der SMI 40,92 Punkte oder 0,59% auf 6’846,47 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert 0,97% auf 1’025,18 Punkte, der breite SPI 0,67% auf 5’756,05 Punkte.


Die Unsicherheiten im Finanzsektor lasten auf den Banken. An der Wall Street verlor der S&P-Bankensektor knapp 12%. Hierzulande verlieren UBS (-3,0% auf 20,18 CHF) und Julius Bär (-3,8% auf 63,80 CHF). CS (-0,7% auf 53,60 CHF) ziehen sich etwas besser aus der Affäre. Die Ratingagentur J.P. Morgan empfiehlt nämlich die Übergewichtung der Titel.


Die Versicherer Swiss Life (-0,1% auf 171,50 CHF), ZFS (-0,1% auf 294,75 CHF), Baloise (-0,6% auf 81,50 CHF) und Swiss Re (-1,9% auf 62,20 CHF) folgen den schwachen Vorgaben der Versicherer an Wall Street. Die Angaben von Swiss Re zu den Schäden der beiden Wirbelstürme «Ike» und «Gustav» dürften dagegen den Kurs kaum beeinflussen. «Investoren schauen weiterhin in erster Linie auf das Kredit-Exposure», so ein Händler. Swiss Re geben am Investors› Day vom 25. September weitere Informationen über ihre Investitionen sowie ihr Finanzmarktexposure bekannt.


Holcim (-3,7% auf 86,65 CHF) sind weiter im Rückwärtsgang, nachdem am Vortag die russische Eurocement mitgeteilt hatte, mehr als 6% an dem Zementhersteller übernommen zu haben. ABB (-0,9% auf 23,28 CHF) können nicht von einem Energietechnik-Auftrag über 75 Mio USD in Südafrika profitieren.


Das Indexschwergewicht Nestlé (-1,3% auf 48,14 CHF) lastet auf dem Gesamtmarkt. Hier spielen wieder aufkeimende Spekulationen einen Rolle: Nestle soll Interesse am US-Schokoladenherstellers Hershey haben.


Actelion – vorbörlich noch deutlich im Plus – geben am zweiten Handelstag als neues SMI-Mitglied 1,0% auf 57,00 CHF nach.


Auf der Gewinnerseite stehen unterdessen die defensiven Pharmatitel Novartis (+0,4% auf 57,20 CHF) und Roche (+1,8% auf 179,10 CHF). Novartis profitiert u.a. von einer Hochstufung durch die Credit Suisse. Ebenso sind Adecco (+0,5% auf 51,95 CHF) an der Tabellenspitze zu finden.


In der zweiten Reihe profitieren SHL Telemedicine (+4,0%) von einem Vertrag, den die Tochtergesellschaft PHTS Telemedizin in Deutschland mit der Knappschaft Bahn See (KBS) für ein Pilotprojekt abgeschlossen hat.


Straumann (+0,6%) zeigen von der angekündigten Präsentation des neuen Materials Roxolid kaum bewegt. Erste Produkte mit diesem Material könnten im Jahr 2009 lanciert werden, heisst es.


Arpida (-1,1%) können dagegen nicht aus der Mitteilung Profit schlagen, bei einer laufenden Phase-II-Studie die Registrierung von Patienten abgeschlossen zu haben. (awp/mc/pg/11)

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