CH-Eröffnung: Etwas schwächer – Pharma und Banken belasten

Es stünden keine bedeutenden Unternehmensnachrichten im Markt bzw. keine richtungsweisenden Konjunkturdaten an, wie es heisst.


Insgesamt sei die Stimmung aber nach der Schwäche anfangs letzter Woche wieder deutlich besser, heisst es. Die ZKB ist auch für die kommenden Tage zuversichtlich gestimmt. Positiv sei etwa, dass gewisse Aktienmärkte (etwa der Deutsche Dax) Ende letzter Woche bereits wieder neue Höchststände erreicht hätten, heisst es in einem Kommentar der Bank. Aus charttechnischer Sicht sei zudem erfreulich, dass der SMI seine wichtige Unterstützungslinie von 6’250 Punkten nicht unterschritten habe. Damit sei der Aufwärtstrend seit Juli 2010 immer noch intakt.


Das wichtigste Aktienbarometer, der Swiss Market Index (SMI), notiert um 09.30 Uhr 0,30% tiefer bei 6’421,64 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,26% auf 1’018,88 Zähler ein, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,24% auf 5’769,97.


Im Fokus steht hierzulande etwa der Pharmasektor. Die beiden grossen Pharmafirmen Roche und Novartis sind übers Wochenende mit News an die Öffentlichkeit gelangt. So gibt es bei Roche etwa positive Studienresultate u.a. zu den Medikamenten Mabthera oder Rituxan und bei Novartis zum Medikament Zometa. Beide Titel notieren in der Eröffnungsphase allerdings negativ, bei Roche sind es -0,4%, bei Novartis -0,5%. Belastend wirkt laut Händlern neben der – derzeit wenig gefragten – defensiven Ausrichtung auch eine Sektorstudie von Nomura. So hat die japanische Bank mit einem Ausblick auf 2011 den europäischen Pharmasektor aus Bewertungsgründen auf «Bearish» von «Bullish» abgestuft.


Unter den schwächsten Werten sind UBS (-1,3%) zu finden. Die Grossbank musste am Freitagabend nach Börsenschluss den Rücktritt von Finanzchef John Cryan per Ende Mai vermelden. Nachfolger wird der US-Amerikaner Tom Naratil, der seit 2009 Finanzchef und Risikoverantwortlicher der amerikanischen Vermögenverwaltungssparte ist. Marktkreise beurteilen den Wechsel allerdings als neutral. Zuoberst auf der Verliererliste sind aber Actelion (-1,5%), wo die Übernahmegerüchte, die den Titel längere Zeit beflügelt haben, offenbar immer mehr verpuffen. Verluste von über 1% erleiden ausserdem Transocean (-1,2%) und Logitech (-1,1%).


Fest notieren hingegen die Aktien von Chemieunternehmen. So hat die US-Bank Goldman Sachs das Kursziel für viele Schweizer Chemietitel erhöht. Die Erträge im Chemiesektor dürften sich dank Portfolio-Veränderungen, Umstrukturierungen sowie geänderten Strategieansätzen weiter verbessern, meinen die Analysten. Lonza sind mit einem Plus von 3,2% Leader im Tableau der 30 SMI/SLI-Titel. Die Aktie profitiere allerdings auch von Spekulationen im Vorfeld eines Medien- und Analystentages diese Woche, hiess es. Syngenta gewinnen 1,6%, Clariant 0,4% und Givaudan 0,3%. Auch Petroplus sind mit einer Avance von 0,6% bei den Top-Titeln.


Im breiten Markt steht das Angebot von 3M für die Aktien von Winterthur Technologie (WTG) im Fokus. Der amerikanische Mischkonzern bietet 62 CHF pro WTG-Aktie, was einer Prämie von 23% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten 60 Tage entspricht. Der Eröffnungskurs lag genau bei 62 CHF, unterdessen notiert das Papier 7,5% höher bei 62,35 CHF. Bereits am Freitag hatte die Aktie um 3,6% auf 58,00 CHF zugelegt.


Deutliche Gewinne gibt es ausserdem für CKW (+4,0%), Newron (+3,6%) oder Belimo (+3,1%), grössere Verluste für Jungfraubahn (-2,8%), VP Bank (-2,4%) oder Sulzer (-2,2%). (awp/mc/ps/07)

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