CH-Eröffnung: Fester – Banktitel gesucht – Swiss Re weiter aufwärts

Auf Titelebene stehen Swiss Re nach den deutlichen Avancen des Vortages im Zuge von Anschlusskäufen im Mittelpunkt des Interesses der Anleger.


Es habe sich bereits im nachbörslichen US-Geschäft und im asiatischen Handel gezeigt, dass der Ausgang des Test den Markterwartungen entsprochen habe. Zehn der 19 untersuchten Grossbanken müssen ihre Kapitalreserven um insgesamt 75 Mrd USD aufstocken. Da nach einer lebhaften Woche von Quartalsergebnissen von Schweizer Unternehmen aus dem SMI-/SLI-Tableau heute eine Pause angesagt ist, dürfte vor allem der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag die entscheidenden Impulse setzen. Nach dem besseren ADP-Arbeitsmarktbericht könnte es hier positive Überraschungen geben, heisst es weiter.


Bis um 09.42 Uhr steigt der SMI um 44,14 Punkte oder 0,83% auf 5’369,77 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt um 1,63% auf 817,65 Stellen vor und der breite Swiss Performance Index SPI um 0,85% auf 4’624,57 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht fehle es dem Markt noch an Stabilität. Allein die Tagesschwankung von gestern Donnerstag zwischen 5’411 und 5’292 Punkten im SMI umfasse die Hälfte der Kursgewinne, die der Blue-Chips-Index seit dem Hoch vor rund drei Wochen bei 5’230 überhaupt noch eingefahren habe, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Der Markt verliere an Trend-Dynamik. Könne der neu entstandene Widerstand bei 5’380 während der nächsten ein bis zwei Handelstage nicht überwunden werden, falle bei 5’240/50 eine erste Schlüssel-Unterstützung, heisst es weiter.


Unter den SMI-/SLI-Werten können vor allem Finanzvaloren von den Ergebnissen des Banken-Stresstests in den USA profitieren. So legen CS (+2,8% auf 44,00 CHF), UBS (+2,7% auf 17,00 CHF) und Julius Bär (+2,5% auf 42,10 CHF) deutlich zu.


In Swiss Re (+11,3% auf 36,40 CHF) werden zudem Anschlusskäufe getätigt, nachdem der Rückversicherer bereits am Vortag im Zuge von überraschend guten Q1-Daten deutlich zulegen konnte. Auch profitiere die Aktie von Heraufstufungen und Kurszielerhöhungen, hiess es im Handel. In ZFS (+1,6% auf 210,50 CHF) sehen Finanzanalysten nach dem operativ soliden Q1-Ergebnis und der verbesserten Finanzlage Aufwärtspotenzial. Auch Swiss Life (+1,9% auf 89,95 CHF) sind gesucht.


Bei den konjuntursensitiven Werten fallen OC Oerlikon (+5,3% auf 75,00 CHF), Kühne + Nagel (+2,8% auf 85,90 CHF), Swatch (+3,4% auf 183,50 CHF) und Richemont (+2,0% auf 22,82 CHF) durch überdurchschnittliche Gewinne auf. Adecco (+1,9% auf 46,90 CHF) legen ebenfalls deutlicher zu.


Hingegen geben Holcim (-0,3% auf 57,90 CHF) nach. In diesen Titel hat die Citigroup die bisherige «Buy»-Empfehlung zurückgenommen und bewertet die Aktien nun mit «Hold». Zudem haben mehrere Institute die Kursziele nach den Quartalszahlen vom Mittwoch herabgesetzt.


Unter den defensiven Schwergewichten zeigen sich Nestlé (-0,3% auf 39,16 CHF) und Roche (-1,0% auf 141,70 CHF) sowie Novartis (unverändert auf 43,30 CHF) verhalten. In Roche drücke neben der Nachfrage nach Finanzwerten und konjunktursensitiven Titeln zu ungunsten von defensiven Werten auch die mögliche Konkurrenz von Avastin durch Erbitux von der deutschen Merck etwas auf die Kurse. Die jährliche Onkologie-Konferenz ASCO stehe Ende Monat wieder mal an, hiess es dazu im Handel. Dort würden sowohl Roche als auch Merck neuste Daten vorstellen.


In Actelion (+3,7% auf 54,45 CHF) habe die Empfehlung eines unabhängigem Gremiums zur Fortsetzung der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie für Tracleer gegen idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) Käufe ausgelöst. Testergebnisse werden vor Ende dieses Jahres erwartet. Für Fantasie habe wohl das vom Unternehmen Mitte vergangenen Jahres auf rund 2 Mrd USD geschätzte Marktpotenzial für die Indikation IPF ausgelöst, so Marktbeobachter.


Im breiten Markt verlieren Komax (-5,4%) nach einer heute vorbörslich publizierten Gewinnwarnung. AIG Private Equity (-0,5%) müssen bis Mitte Monat eine gekündigte Kreditfazilität zurück zahlen. Hingegen ziehen Pargesa (+2,2%) an, nachdem das Q1-Ergebnis trotz eines hohen Verlustes besser als erwartet ausgefallen ist. (awp/mc/ps/15)

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