CH-Eröffnung: Fester – Grossbanken stark – Versicherungen gesucht
Dabei würden die Finanzwerte von der Hoffnung getrieben, dass das Rettungspaket für die US-Finanzbranche in modifizierter Form doch noch rasch verabschiedet werden könne, hiess es weiter. In den Finanzwerten hat die SIX Swiss Exchange zudem die Regelungen für gedeckte und ungedeckte Leerverkäufe bis Mitte Dezember verschärft. Bis um 09.35 Uhr steigt der SMI um 0,67% oder 44,90 Stellen auf 6’699,79 Punkte (bisheriges Tageshoch: 6’744,13). Der SLI legt um 0,90% auf 985,36 Zähler zu. Der SPI gewinnt um 0,72% auf 5’604,02 Stellen.
Der Markt sei trotz der Erholung des Vortages nicht überkauft. Allerdings stosse der SMI im Bereich 6’670/6’700 «einem ersten kapitalen Widerstand» entgegen, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Wichtig sei nun, wie sich der SMI in diesem Bereich verhalte. Denn der Markt sei volatil und lasse sich durch kleinste Meldungen bewegen, heisst es weiter. An Unternehmensnews aus der ersten Reihe mangelt es weitgehend. Hingegen fiel der PMI mit 47,8 für den Monat September deutlich unter den Erwartungen aus und unterschritt die 50-Punkte-Marke.
Im Brennpunkt des Interesses stehen die Bankvaloren, allen voran die UBS (+4,0% auf 19,20 CHF). Im Vorfeld der morgigen ausserordentlichen Generalversammlung ist mit Neuigkeiten zum Abschreibungsbedarf auf notleidenden Positionen gerechnet worden, die allerdings ausgeblieben sind. Hingegen hat die US-Bank J.P.Morgan in einer Studie den europäischen Kreditinstituten für das zweite Halbjahr einen Abschreibungsbedarf von 28,4 Mrd EUR prophezeit. Davon sollen rund 2,7 Mrd EUR auf die UBS entfallen. CS ziehen um 2,5% auf 51,15 CHF an. Julius Bär legen «nur» um 0,7% auf 54,80 CHF zu. Die verhaltenen Gewinne der «Bären» werden im Handel auf massive Mittelabflüsse bei GAM zurückgeführt. Dabei wird von 18 Mrd CHF gesprochen.
Unter den Versicherungstiteln avancieren Swiss Re um 2,5% auf 62,20 CHF und damit am deutlichsten. Bâloise notieren 1,7% höher auf 76,45 CHF, ZFS 0,7% höher auf 308,00 CHF und Swiss Life 0,4% höher auf 161,60 CHF. Gesucht sind auch die zyklischen ABB (+2,0% auf 21,54 CHF). Am Vortag hatte die Sogenal die Titel von «hold» auf «buy» hochgestuft und ein Kursziel von 29 CHF genannt. Swisscom (+2,0% auf 338,25 CHF) profitieren von der Hochstufung der CS auf «outperform» von «neutral» und einem Kursziel von 460 CHF. Zurückgenommen werden hingegen eher konjunktursensitive und defensive Titel. Am meisten verlieren so Adecco (-0,5% auf 48 CHF).
Im breiten Markt stehen unter anderem die Titel des Generikaherstellers Acino (+3,5%) im Fokus. Das Unternehmen hat am Vorabend in der Auseinandersetzung mit den Pharmagrössen Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb erneut einen Erfolg vermeldet. In Ciba (+1,2% auf 48,06 CHF) beginnt heute das Übernahmeangebot von BASF über 50 CHF je Titel zu laufen. Unterschiedlich belohnt werden Übernahmen. Während Forbo (+3,3%) den Abschluss der Übernahme von Bonar Floors bekannt gegeben hat und anziehen, akquiriert Kuoni (-1,3%) den britischen Luxusreisenanbieter Carrier und verlieren. Rieter (unverändert) reagieren nicht auf die Veräusserung der Blechteilefertigung in Ingolstadt. (awp/mc/ps/16)