CH-Eröffnung: Finanzwerte und Nestlé ziehen nach oben

Die Anleger hätten mit Erleichterung vernommen, dass sich Anleger wie Bill Gross von Pimco positiv zu dem Plan von US-Finanzminister Timothy Geithner geäussert haben, sogenannte «toxische» Papiere und notleidende Kredite zu kaufen. «Das wird als klarer Vertrauensbeweis gewertet und stützt das Sentiment», heisst es im Handel. Dennoch blieben Teilnehmer noch skeptisch, ob mit der Erholung bereits eine nachhaltige Wende eingeleitet worden ist.


Der SMI steigt bis um 09.35 Uhr um 0,97% respektive 47,98 Stellen auf 4’979,05 Punkte. Die psychologisch wichtige Marke von 5’000 Punkten erwies sich mit einem bisherigen Tageshoch von 4’995,46 Stellen als noch unerreichbar. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI gewinnt 0,86% auf 713,64 Punkte, der breitere SPI 1,07% auf 4’184,88 Einheiten.


Aktien von Finanztiteln gehören am Berichtstag einmal mehr zu den Favoriten. Bei den Blue Chips richten sich die Augen auf Swiss Life, deren Titel um 3,8% auf 75 CHF steigen. In den ersten Handelsminuten stiegen die Titel mehr als 10%. Das am Morgen gezeigte Ergebnis für 2008 habe nicht überrascht, positiv wird hingegen die strategische Zusammenarbeit mit der deutschen Talanx beurteilt. Mit dem Verkauf von MLP-Aktienpaketen sei ein strategischen Problem von Swiss Life zumindest teilweise gelöst worden, heisst es in Analystenkreisen.


Talanx will mit knapp 10% bei Swiss Life einsteigen, wie es heute Morgen hiess. Dazu müssen die Deutschen noch ein Aktienpaket von 4% über die Börse kaufen. Alleine schon dieser Umstand werde die Swiss Life-Titel noch einige Tage antreiben.


Auch andere Versicherungstitel wie Bâloise (+1,5% auf 75,80 CHF) und Swiss Re (+2% auf 19,12 CHF) ziehen an, während sich ZFS (-2,6% auf 185,50 CHF) eine Verschnaufpause gönnen.


Auch die Aktien der Grossbanken UBS (+1,9% auf 13,40 CHF) und CS (+1,8% auf 37,38 CHF) stehen weit oben auf dem Kurstableau und setzten damit den Aufwärtstrend des Vortages fort. Die CS ist gemäss Geschäftsbericht 2008 «sehr gut» ins laufende Jahr gestartet. Das gegenwärtig unsichere Marktumfeld mache aber Voraussagen für 2009 schwierig, bekräftigt die Grossbank ihre Aussagen von Mitte Februar. Julius Bär verteuern sich um 0,1% auf 30,84 CHF.


Fester zeigen sich auch konjunktursensitive Titel wie ABB (+1,6% auf 16,32 CHF) oder Holcim (+2,7% auf 40,88 CHF). In OC Oerlikon (-1,7% auf 40 CHF) üben sich die Anleger vor der Ergebnispublikation am Donnerstag in Zurückhaltung.


Unter dem Markt tendieren hingegen die Titel der Luxusgüterbranche: Richemont steigen 0,1% auf 18,22 CHF und Swatch 0,7% auf 149,40 CHF. Der Branchennachbar Tiffany meldete gestern für das per Ende Januar abgeschlossene Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang von über 20%.


Mit der Performance des Gesamtmarktes können erneut die Pharmaaktien nicht ganz mithalten. Während Novartis (+0,5% auf 43,30 CHF), Roche (+0,2% auf 147,40 CHF) weniger stark als der Gesamtmarkt anziehen, büssen Actelion gar 0,6% auf 51 CHF ein. In Nestlé (Aktie: +2% auf 37,64 CHF) bestehet hingegen auch heute ein deutlicher Käuferüberhang. Analysten haben sich zuletzt positiv zur Aktie geäussert.


Im breiten Markt trat der Industriekonzern Rieter mit einem Verlust von fast 400 Mio CHF ins Rampenlicht. Die Winterthurer waren stark von den Folgen des globalen Wirtschaftsabschwungs betroffen. Die Höhe des Fehlbetrages überrasche aber nicht; er dürfte bereits in den tiefen Kursen eskomptiert sein, hiess es im Handel. Die Rieter-Aktie steht 2,8% höher.


Vetropack haussieren nach Zahlen um 10,1%. Der Glasverpackungskonzern übertraf mit seinen Gewinnzahlen – trotz höher Währungsverluste im Zuge der starken Abwertung der ukrainischen Landeswährung – die Erwartungen der Analysten deutlich. Dass das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt werde, sei ein «starkes» Zeichen, hiess es zudem.


Die Titel der Liechtensteinischen Landesbank rücken nach Zahlen um 7,1% vor. Mit weniger nachhaltigem Einfluss blieben die Ergebnispublikationen von Komax (unv.) und Newave (+1,3%). (awp/mc/pg/15)

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