CH-Eröffnung: Gewinne auf breiter Front – Nestlé und Roche bremsen

Die freundliche Grundstimmung wird vom Konjunkturbericht ‹Beige Book› der amerikanischen Notenbank gestützt, welcher gestern Abend den US-Aktien zu einem starken Schluss verholfen hat. Die Inflationssorgen sind offenbar derzeit nicht sehr gross, was der Fed Raum für weitere Zinssenkungen offen lässt.


Marktbewegende Nachrichten sind hierzulande Mangelware, weshalb sich das Geschehen eher in ruhigen Bahnen entwickeln dürfte.


Bis um 09.35 Uhr gewinnt der Swiss Market Index (SMI) 35,74 Punkte oder 0,41% auf 8’686,56 Punkte. Der Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,61% auf 1’305,2 Punkte und der Swiss Performance Index um 0,45% auf 7’033,61 Punkte.


Spitzenreiter sind UBS (+2,8% auf 56,05 CHF) zusammen mit Swatch (+2,5% auf 313,75 CHF) und CS (+2,2% auf 67,85 CHF).


Unter den Finanzwerten setzen sich aber auch Swiss Life (+1,9% auf 316,25 CHF), Swiss Re (+1,2% auf 83,50 CHF) oder ZFS (+1,1% auf 326,50 CHF) gut in Szene.


Julius Bär (+1,0% auf 93,75 CHF) geben höhere Gewinne aus der Starphase zwar wieder ab, zeigen sich aber weiterhin fest, nachdem sich die immer wieder kursierenden Gerüchte um einen möglichen Börsengang des nordamerikanischen Asset Managements wieder einmal verdichtet haben.


Im Gegensatz zu den Banken und Versicherungen entwickeln sich die defensiven Werte der positiven Stimmung entsprechend zurückhaltend. Nestlé (-0,8% auf 541,50 CHF) gehören zu den wenigen Verlierern und werden dabei von einem Artikel im ‹WSJE› etwas gebremst. Diesem zufolge haben die kanadischen Behörden gegen zahlreiche Schokoladenhersteller, darunter Nestle, eine Untersuchung wegen unerlaubter Preisabsprachen eingeleitet. Nestlé hat die Untersuchung gegenüber der Zeitung bestätigt.


Unterdurchschnittlich ist allerdings auch die Performance von Roche (-0,3% auf 211,80 CHF) und Novartis (+0,2% auf 63,35 CHF). Zusammen sorgen diese drei Titel dafür, dass der SMI gegenüber dem nach Gewichtung ‹gekappten› SLI etwas hinterherhinkt.


Schwächste Aktie ist aktuell Synthes (-0,9% auf 137,20 CHF), während aus dem SLI Givaudan (-1,1%) am meisten nachgeben.


Im breiten Markt ziehen Biomarin (+1,7% auf 30 CHF) an, nachdem die Citigroup das Kursziel für den Titel auf 35 CHF erhöht hat.


Weitere Nachrichten aus dem Pharma- bzw. Biotechbereich bewegen Titel wie Santhera (+6,3%) oder Speedel (2,0%). Das Unternehmen Speedel, welches mit Novartis im Clinch über das Reporting der SPP100-Umsätze und dementsprechend über die Höhe der Royalties liegt, erhält von Novartis für das dritte Quartal nun mehr Geld als ursprünglich geschätzt.


Santhera profitieren von der Annahme des Antrages auf Marktzulassung für SNT-MC17 (idebenone) zur Behandlung der Friedreich-Ataxie (FRDA) durch die kanadische Arzneimittelbehörde. Die Nachricht an sich sei nach bereits erfolgter Einreichung dieser Anträge in Europa nicht so spektakulär, hiess es in Marktkreisen. Grundsätzlich sei sie aber positiv und der Titel hatte in den vergangenen Wochen starke Verluste zu verzeichnen.


Dottikon ES (-0,5%) stehen nach der Publikation von enttäuschenden Halbjahreszahlen gegen den Trend leicht unter Druck. Sämtliche Kennziffern haben die Markterwartungen klar verfehlt. Das Unternehmen begründet die gesunkene Profitabilität indes mit dem Ausbau von Kapazitäten und Vorleistungen für das zweite Semester. (awp/mc/gh)

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