CH-Eröffnung: Gut gehalten – Grossbanken gesucht

Dies hiess es unter Marktbeobachtern. Hingegen dürften die anhaltenden Spannungen zwischen Nord- und Südkorea wiederum für Aufmerksamkeit sorgen. Auch die Sorgen um die Staatshaushalte in der Eurozone und die Entwicklungen der wichtigsten internationalen Währungen – etwa der starke Franken – dürften weiter im Mittelpunkt stehen.


In den USA erreichten die wichtigsten Indizes mehrjährige Höchststände, der Dow Jones Index konnte auch gegenüber dem Niveau bei Handelsschluss in Europa nochmals zulegen. In Europa schlossen am Dienstag zuvor der FTSE und der Dax auf bzw. um neue Jahreshoch. Der Schweizer Leitindex SMI liegt allerdings von seinem Mitte April markierten Jahreshöchststand von rund 6’991 Punkten ein ganzes Stück entfernt.


Der Swiss Market Index (SMI) steigt bis um 09.30 Uhr um 0,11% auf 6’565,63 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,08% auf 1’036,64 Zähler vor. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,10% auf 5’893,56 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht habe das schmale, seit zwei Wochen gültige Seitwärtsband auch gestern Dienstag Bestand gehabt. Die Momentumsindikatoren würden ein leicht konstruktives Setting zeigen, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Deren Aussagekraft sei jedoch nach der längeren Seitwärtsbewegung nur noch begrenzt. Bei einem Ausbruch aus der aktuellen Chartstruktur seien im SMI Kurse bis gegen 6’590 möglich. Dies hätte den positiven Nebeneffekt zur Folge, dass das Jahr 2010 doch noch knapp im Plus abgeschlossen werden könnte.


Unter den SMI-/SLI-Titeln fallen Finanzwerte durch etwas grössere Nachfrage auf. So erzielen CS (+1,3%) und UBS (+1,0%) grössere Gewinne. Die Bankwerte würden von den guten Vorgaben der Branche aus dem US-Vortageshandel profitieren, hiess es im Handel. Weiter soll gemäss «Financial Times» die CS stabilere Erträge anstreben und die UBS einen aggressiveren Kurs verfolgen wollen. CS-CEO Brady Dougan hat zudem in einem Presseinterview zu Steuerfragen gesagt, dass das Institut nicht in Verhandlungen mit deutschen Behörden stehe, um ein Settlement abzuschliessen.


Gesucht sind auch Swiss Re (+0,5%) oder etwas moderater ZFS (+0,2%). Für die Versicherungsvaloren ist Kepler grundsätzlich positiv gestimmt, hat allerdings das Kursziel für Swiss Life (-0,9% auf 136,80 CHF) auf 103 CHF gesenkt. Kepler erwartet beim Lebenversicherer möglicherweise eine Aktienkapitalerhöhung.


News sind unter den SMI/SLI-Titeln Mangelware. ABB (-0,1%) hat am späten Dienstagabend gemeldet, dass die US-Antitrustbehörde zusätzliche Informationen zur geplanten Übernahme von Baldor angefordert hatte. Die Managements beider Unternehmen zeigten sich aber zuversichtlich, dass die Transaktion mit der Antitrust-Gesetzgebung vereinbar sei.


Verluste gibt es – neben Swiss Life – für Transocean (-0,7% auf 67,10 CHF). Die Aktie hatte am Dienstag an der NYX bereits um 0,6% auf 69,58 USD nachgegeben. Etwas deutlicher zurückgenommen werden auch Julius Bär (-0,6%) oder Actelion (-0,4%).


Ansonsten halten sich die Kursveränderungen in einer Bandbreite von +0,3 bis -0,3%. Die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,2%) ziehen leicht an, während Novartis unverändert umgehen und Roche (-0,2%) etwas nachgeben.


Mehr Neuigkeiten gibt es hingegen von einigen Unternehmen aus dem breiten Markt. Swissmetal (-15,9%) gab eine Gewinnwarnung heraus und will die Tochtergesellschaft Swissmetal Design Solutions verkaufen.


Wieder schwarze Zahlen schreibt nach den ersten neun Monaten 2010 Winterthur Technologie (unverändert auf 64,00 CHF), für die das Kaufangebot von 3M zu 62 CHF je Aktie voraussichtlich am 10.01.2011 anlaufen soll.


Gute News kommen auch von Dätwyler (+2,7%). Das Unternehmen konnte einen Vertrag mit der Nestlé-Konzerneinheit Nespresso vorzeitig bis Ende 2015 verlängern, der ein Volumen von mehr als 200 Mio CHF hat. Und Newron (+3,5%) sich hat im Rahmen einer Privatplatzierung 3,5 Mio CHF beschafft. (awp/mc/ps/07)

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