CH-Eröffnung: Klar höher – Swiss Life wegen Gerüchten top

Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) lag am Morgen zudem rund 0,7% höher als zum Europaschluss am Freitag. Unterstützung komme aber auch aus China, sagte ein Händler, sind doch dort im Dezember die Exporte und Importe deutlich stärker gestiegen als von den Märkten erwartet. Die Tokioter Börse blieb dagegen wegen eines Feiertags geschlossen.


Um 09.30 Uhr steht das Blue Chips Barometer SMI 0,69% höher auf dem Stand von 6’663,48 Punkten, das neue Jahres- bzw. 15-Mte-Hoch liegt aktuell bei 6’666,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,72% auf 1’038,80 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,59% auf 5’743,15.


Im Fokus unter den Blue Chips stehen erneut Swiss Life (+5,7%), Grund sind anhaltende Gerüchte um ein mögliches Übernahmeangebot. Die deutsche Allianz bereite eine Offerte vor, hiess es am Wochenende auf der französischen Webseite «Wansquare.com». Die Newsseite beruft sich dabei auf Schweizer Bankenkreise und nennt als möglichen Betrag bis zu 5,5 Mrd CHF. Händler zeigten sich allerdings etwas überrascht von der Quelle der Nachricht. «Über das Renommee von Wansquare kann man nicht viel sagen. Sich auf schweizerische Bankenkreise zu berufen, macht die Sache nicht einfacher», kommentierte ein Stratege.


Auch Roche (+0,9%) setzten die positive Performance der letzten Wochen fort. Der Pharmagigant hat am Freitagnacht mitgeteilt, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Mittel Actemra zur Behandlung von rheumatoiden Arthritis zugelassen hat. Bei «Actemra» handle es sich um einen möglichen Blockbuster, der in den kommenden Jahren Umsätze von mehreren Milliarden Dollar erwirtschaften könnte, sagte ein Händler dazu. Novartis (unv.) können nicht ganz mithalten. Die Meldung, dass Novartis in den USA das Medikament Fanapt (Iloperidon) zur Therapie von akuter Schizophrenie bei Erwachsenen auf den Markt bringt, ist wenig spektakulär.


Auch die Grossbanken können an die grossen Gewinne der letzten Woche (CS +9,5%, UBS +7,2%) anschliessen. Die UBS (+1,4%) hat laut einem Bericht der NZZ am Sonntag im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgefunden. Während sich beim Nettoergebnis laut der Zeitung eine Verbesserung einstellen dürfte, habe die Bank den Abfluss von Kundengeldern auch im Schlussquartal allerdings nicht stoppen können.


Das seien sicherlich gute Nachrichten, heisst es dazu im Markt, allerdings komme die Entwicklung nicht ganz überraschend und sollte daher weitestgehend eingepreist sein. Die CS (+0,4%) hat Pamela Thomas-Graham zur Leiterin Chief Talent, Branding and Communications ernannt, was allerdings kaum der Grund für die Avancen sein dürfte.


Grössere Gewinne zu Handelsbeginn gibt es unter den SMI/SLI-Titel ausserdem für Petroplus (+1,7%), Logitech (+1,6%) und Nobel Biocare (+1,5%). Letztere hat am Montag eine Kooperationsvereinbarung mit dem Anbieter von Dentalmaterialien Ivoclar Vivadent bekannt gegeben. Am Schluss der Tabelle figurieren Kühne+Nagel (-0,3%), Syngenta (-0,1%) und Swisscom (+0,03%).


Einige News gibt es aus dem breiten Markt zu vermelden. So hat der Baustoffhersteller Sika (+0,2%) als erstes kotiertes Unternehmen seine (ungefähren) Umsatzzahlen 2009 veröffentlicht. Es waren rund 4,2 Mrd und damit etwas mehr als von Analysten geschätzt. Sika habe solide Umsatzzahlen mit sehr positiven Trends in den reifen Regionen vorgelegt, heisst es bei Vontobel dazu.


Der Reisedetailhändler Dufry (+3,8%) will sich mit seiner Tochter Dufry South America zusammenschliessen, was von einem Analysten als «sehr positiver Schritt» bezeichnet wird. Gurit (+8,5%) profitiert von einer Höherstufung durch die UBS.


Newron (+3,6%) hat die Vorgespräche mit den US-amerikanischen und britischen Arzneimittelbehörden bezüglich seines neuen Wirkstoffs NW-3509 «erfolgreich abgeschlossen». Dieser soll als Zusatztherapie für Patienten mit Schizophrenie entwickelt werden.


An der Spitze stehen aber die beiden kleineren Titel Airesis (+11,4%) und GNR (+10,0%). Zu Gewinnmitnahmen kommt es nach den massiven Kursavancen der letzten Woche bei Evolva (-12,7%), aber auch Day, SPI-Gewinner des letzten Jahres, büssen 3,8% ein. (awp/mc/ps/13) 

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