CH-Eröffnung: Knapp gehalten – Banken stützen

Die jüngsten Meldungen um die Citigroup hätten die Sorgen um die Kreditkrise erneut aufflammen lassen, hiess es im Handel. Es würden vermehrt Stimmen laut, welche negative Auswirkungen auf die Gesamtkonjunktur nicht ausschliessen.


Der Einstieg von Abu Dhabi Investment Authority bei Citigroup stütze das Sentiment der Investoren etwas; von einer Kehrtwende könne allerdings nach wie vor keine Rede sein. Am Nachmittag stehen die neuesten Daten zur Konsumentenstimmung in den USA im Fokus.


Bis um 09.45 Uhr büsst der Swiss Market Index (SMI) 11,37 Punkte oder 0,14% auf 8’349,79 Punkte ein. Der Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,17% auf 1’253,47 Punkte und der Swiss Performance Index um 0,20% auf 6’774,88 Punkte.


Die Bankenwerte stehen im Banne der jüngsten Meldungen um die weltgrösste Bank Citigroup. Berichte über massive Stellenkürzungen hatten am Vortag den Banken- und Finanzsektor an Wall Street belastet. In der Zwischenzeit gab jedoch der Arabische Fonds Abu Dhabi Investment Authority seinen Einstieg bei der Citigroup bekannt, was das Sentiment wieder hebe.


Der Einstieg schüre die Hoffnung, dass das Vertrauen in die Branche zurückkehrt. Ob die Hoffnung berechtigt sei, lässt sich Händlerangaben zufolge noch nicht beurteilen. Dass schon die Citigroup eine Finanzspritze benötige, führe das Ausmass der Krise klar vor Augen, hiess es. Die Grossbankenaktien UBS (+1,7% auf 50,45 CHF) und CS (+0,4% auf 62,90 CHF) ziehen deutlich an.


Die Versicherer sehen einen Aufschlag von 0,2% auf 311,50 CHF bei ZFS, während Swiss Re um 1,1% auf 79,75 CHF nachgeben. Hier rücke die psychologisch wichtige Marke von 80 CHF ins Visier. Sollte diese nachhaltig unterschritten werden, könnten ‹Verleiderverkäufe› folgen, sagten Marktteilnehmer.


Mit deutlichen Abgaben präsentieren sich ABB (-1,8% auf 29,90 CHF), nachdem Goldman Sachs das Kursziel gesenkt hat. Auch die defensiven Roche (+0,7% auf 208 CHF), Novartis (gehalten bei 61,60 CHF) und Nestlé (gehalten bei 535,50 CHF) tendieren unauffällig.


Von den SLI-Aktien fallen Actelion um 0,7% auf 47,18 CHF zurück – die Citigroup haben die Abdeckung der Titel mit ’sell› aufgenommen. Nach Ansicht der Analysten werden Konkurrenzprodukte zu Actelions Hauptprodukt Tracleer abschwächen.


Im breiten Markt fallen Feintool nach Jahreszahlen um 2,6% auf 336 CHF. Die Resultate des Komponentenherstellers fielen wegen höherer Steuern deutlich unter den Erwartungen aus und auch die Dividendenkürzung wurde von den Investoren nicht gerade mit Applaus aufgenommen.


Ferner haben die Vermögensverwalter Sarasin (+0,2%) und Vontobel (+0,7%) das Interesse der Anleger geweckt. Die Basler Sarasin hat offenbar ein gewisses Interesse an einer Verbindung mit der Zürcher Vontobel. Allerdings sei das Thema im Moment noch nicht spruchreif, sagte Sarasin-Chef Joachim Strähle in einem Zeitungsinterview. (awp/mc/pg)

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