CH-Eröffnung: Leicht fester – Nobel Biocare nach Zahlen schwach

An der Wall Street hatten am Freitag vor allem Zeichen für ein Tauwetter an den Kreditmärkten die Nachfrage nach Finanztiteln belebt. Davon profitieren vor allem CS und ZFS. Insbesondere halten die Hoffnungen auf eine Zinssatzsenkung durch die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank an, hiess es unter Marktbeobachtern.  Unter Druck stehen nach Q3-Zahlen Nobel Biocare sowie Logitech, ohne dass zu letzterem Titel News vorhanden wären.


Aus charttechnischer Sicht sei der Markt leicht überkauft, aber es seien weiterhin haussetendenziöse Parameter auszumachen, schreiben die Analysten der Deutschen Bank in einem Kommentar. Dies seien gute Voraussetzungen, um die während der vergangenen Woche aufgebaute Struktur zu Ende zu bringen. Aus zyklischer Sicht wäre es plausibel, wenn dies in den kommenden ein bis zwei Tagen mittels eines Tops bei ca. 6’260/70 im SMI geschehen würde, heisst es weiter. Das optimistische Szenario zeige noch Potenzial bis 6’450. Eine wichtige taktische Unterstützung verlaufe bei 5’920.


Der SMI legt bis um 09.30 Uhr um 0,47 oder 28,83 auf 6’128,04 Punkte zu der 30 Titel umfassende gekappte SLI zieht um 0,12% auf 869,19 Zähler an. Der Gesamtmarkt gewinnt, gemessen am SPI, um 0,43% auf 5’066,42 Stellen.


Als einziger SMI-/SLI-Titel hat heute Nobel Biocare (-3,3% auf 19,15 CHF) Zahlen zum dritten Quartal publiziert. Dabei hat das Medizinaltechnikunternehmen beim EBIT- und Reingewinn im dritten Quartal enttäuscht. Zudem konnte das Management für die restlichen Monate dieses Jahres nur einen sehr vagen Ausblick geben. Im Gefolge verlieren auch die Branchenkollegen Straumann (-2,8% auf 190,50 CHF) an Terrain. In diesen Titeln belastet zudem noch die Kurszielsenkung auf 201 von 273 CHF durch JP Morgan.


Die grössten Avancen im SMI/SLI erzielen OC Oerlikon (+5,8% auf 94,50 CHF. Petroplus (+2,2% auf 31,38 CHF) verdauen die Kurszielsenkung auf 33 von 40 CHF je Titel durch JP Morgan gut. Richemont (+1,7% auf 24,80 CHF) hat einen weiteren Schritt in der Trennung des Luxusgüter- und Investmentbereichs vollzogen. Swatch (-1,6% auf 177,20 CHF) werden hingegen zurückgenommen.


Vor der morgigen Bekanntgabe von Zahlen entwickeln sich einige Titel unterschiedlich. Clariant (+2,6% auf 7,35 CHF) ziehen deutlich an. In Adecco (+0,6% auf 40,38 CHF) sowie in Swiss Re (+0,04% auf 47,78 CHF) geben sich die Anleger zurückhaltend. Während beim Temporärarbeitnehmer die konjunkturelle Verlangsamung belaste, würden beim Rückversicherer grössere Unsicherheiten bestehen. Dies zeigt sich auch in den stark auseinander gehenden Analystenschätzungen. Insbesondere interessiere, ob weitere Wertberichtigungen notwendig seien.


Im Finanzbereich zeigen sich UBS (+0,2% auf 19,39 CHF) nach unter Berichten über einen auch im Oktober anhaltenden Abfluss von Kundengeldern gut gehalten. Julius Bär (-2,1% auf 44,08 CHF) werden hingegen stark zurück genommen. CS (+2,1% auf 44,32 CHF) und ZFS (+1,2% auf 235,70 CHF) sind gefragter. Unter den defensiven Werten legen Nestlé (+0,6% auf 45,82 CHF) trotz eines «downgrading» auf «Neutral» von «Buy» durch Goldman Sachs zu. Novartis (+1,4% auf 59,20 CHF) sind auf Kosten von Roche (-0,8% auf 175,40 CHF gesucht.


Zu den grösseren Verlierern gehören neben Nobel Biocare auch zyklische Titel wie Holcim (-3,0% auf 63,75 CHF) oder Logitech (-2,2% auf 16,90 CHF). Im Gesamtmarkt können BioXell (+13,4%) am meisten avancieren. Die deutlichsten Einbussen erleiden Implenia (-19,4%) nach Berichten in der Sonntagspresse, wonach die Expansion im russischen Markt arg ins Stocken geraten sei. Temenos (+1,7%)profitieren von der Übernahme der britischen Lydian Associates. (awp/mc/ps/15)

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