CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Defensive Titel stützen

Allerdings seien anders als am Vortag vermehrt defensive Valoren gesucht und habe auch teilweise eine Nachfrage nach zuvor deutlich tiefer gehandelten zyklischen Valoren eingesetzt. Weiteren Aufschluss über die mögliche Richtung der Konjunktur könnten die heute aus dem EU-Raum und den USA anstehenden Makrodaten liefern. Am Mittwoch steht zudem ein Zinsentscheid des Fed an.


Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,19% tiefer bei 5’300,35 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,38% auf 789,61 Punkte und der SPI um 0,25% auf 4’564,12 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht setzt der SMI den vor zwei Monaten begonnenen Seitwärtstrend fort. Allerdings machen die Charttechniker der Deutschen Bank innerhalb des Trends eine zunehmende Bewegungsdynamik aus. Diese deute darauf hin, dass entweder ein Ende der Seitwärtsbewegung bevorstehe oder zumindest dessen Bandbreite ausgeweitet werde, heisst es in einem Kommentar. Als mutmassliches Gesamtziel der nun mehr als eine Woche bestehenden Abwärtsbewegung sehen die Charttechniker die Marke von 5’150/60 Punkten im SMI.


Der allgemeinen Tendenz entsprechend werden Finanzwerte und konjunktursensitive Titel in der Regel zurückgenommen. Dabei be- oder entlasten teilweise Sondereinflüsse. Defensive Valoren können vor diesem Hintergrund ihre Stärken ausspielen und sind zumeist gesucht.


Unter den Finanzwerten profitieren UBS (+0,7%) von Zeitungsberichten, wonach sich in der Steueraffäre der Grossbank in den USA möglicherweise eine Einigung abzeichnen könnte. CS (-1,4%) verlieren hingegen überdurchschnittlich. Julius Bär (unverändert) zeigen sich nach den massiven Verlusten vom Vortag widerstandsfähig.


In Swiss Life (-4,4%) belaste zusätzlich die Ratingänderung durch die UBS auf neu «Sell» von «Neutral», so Marktbeobachter. Swiss Re (-1,9%) und ZFS (-0,7%) verlieren überdurchschnittlich; Bâloise (-0,1%) liegen im Trend.


Unter den zyklischen Werten fallen OC Oerlikon (-3,5%) durch weiterhin hohe Einbussen auf. Petroplus (-3,1%), Holcim (-1,6%) und ABB (-0,8%) liegen ebenfalls deutlich im Angebot. Hingegen finden Logitech (+0,9%), Geberit (+0,7%) und Clariant (+0,5%) auf tieferem Niveau Käufer.


Swatch (-2,0%) und Richemont (-1,7%) verlieren ebenfalls überdurchschnittlich. Die im Mai weiter kräftig gesunkenen Uhrenexporte hätten zusätzlich belastet, so Marktbeobachter. Dabei ist Exportrückgang gemäss ersten Kommentaren stärker ausgefallen als erwartet.


Unter den defensiven Valoren stützen die Pharmatitel Roche GS (+0,4%) und Novartis (+0,3%).


Swisscom (+0,3%) hat eine kleinere Akquisition der Tochter IT Services bekannt gegeben.


Im Gesamtmarkt hat Gavazzi (-4,4%) den Abschluss des Geschäftsjahres 2008/09 vorgelegt. Panalpina (+2,3%) und Phoenix Mecano (+1,6%) profitieren von Heraufstufungen, während Meyer Burger (-3,2%) von einer Rückstufung belastet werden. (awp/mc/pg/14)

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