CH-Eröffnung: Leicht schwächer – UBS und GAM fester

Hierzulande nehmen Marktteilnehmer die Aussagen der UBS im Rahmen des am Berichtstags stattfindenden Investorentages positiv auf, die Valoren tendieren fester. Am Vormittag werden noch das Bundesamt für Justiz und die Eidgenössische Steuerverwaltung über den Stand des Amtshilfeverfahrens mit der US-Justizbehörde in Sachen UBS informieren. GAM können nach einem Zwischenbericht stark zulegen.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,39% auf 6’397,79 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,50% auf 984,33 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,35% auf 5’516,69 Punkte.


UBS notieren gegen den Trend bei +1,2%. Die Grossbank will mittelfristig einen Vorsteuergewinn von rund 15 Mrd CHF erzielen. Gleichzeitig strebt sie eine Cost-Income-Ratio von 65 bis 70% und eine Eigenkapitalrendite (RoE) von 15 bis 20% an, wie die Bank anlässlich des heutigen Investorentages bekannt gab. Der Transformationsprozess zur «neuen» UBS sei schmerzhaft und nicht in einigen wenigen Quartalen zu bewerkstelligen, erklärte CEO Oswald Grübel.


Die UBS habe sich äusserst ambitiöse Ziele gesetzt, betonen Analysten. Nun liege der Fokus wie erwartet vor allem auf der Ertragsgenerierung. Hierfür sei jedoch nicht nur die Umsetzung der Strategie von Bedeutung, sondern vor allem auch die Entwicklung der Märkte. Ein anderer Kommentar verweist auf ungelöste Probleme wie den anhaltenden Geldabfluss, den angekratzen Ruf und die Abwanderung von Mitarbeitern.


GAM (+5,2%) sind Spitzenreiter unter den SMI/SLI-Titeln. Die Investoren reagieren auf einen überraschend vom Assetmanager vorgelegten Zwischenbericht. Das Statement selbst, dass keine Angaben zur Erfolgsrechnung enthielt, birgt Analysten zufolge wenig Überraschendes. Mit dem heutigen Anstieg würden aber vor allem die Abgaben vom Vortag wettgemacht.


Rote Vorzeichen tragen dagegen CS (-1,0%) sowie Julius Bär (-0,8%) und auch die Assekuranzen tendieren überwiegend negativ bis verhalten, allen voran ZFS (-1,3%) und Swiss Re (-1,0%).


In Asien verbuchte der Nikkei unterdessen Abschläge. Novartis geben um 0,5% nach. Der Impfstoff Influenza A(H1N1) 2009 des Pharmakonzerns ist wirksamer als bisher angenommen, wie die Auswertung erster Studiendaten mit 4’000 Probanden ergab.


Roche verlieren ebenfalls 0,5%. Zum einen hat die Tochter Genentech bei der US-Gesundheitsbehörde FDA zwei Gesuche für Indikationserweiterungen zu Avastin eingereicht. Zum anderen hat das A/H1N1-Erkennungs-Set des Unternehmens von der FDA eine sogenannte Notfall-Zulassung erhalten.


Die ebenfalls defensiven Nestlé zeigen sich kaum verändert, im Handel ist der Einstieg von Warren Buffetts Gesellschaft Berkshire Hathaway ein Thema. Dies könne Vorbildfunktion für andere Anleger haben, heisst es.


SGS (-0,9%) werden tiefergestellt. Marktakteure werten den Zahlenausweis der britischen Konkurrenz als leicht negativ. Bei Intertek zeichne sich im zweiten Halbjahr eine Wachstumsverlangsamung ab, heisst es.


Noch deutlicher verlieren Richemont (-1,3%; Vortag +4,8%), Adecco (-1,4%) sowie Kühne + Nagel (-1,6%).


Im breiten Markt tendieren Tornos nach Neunmonatszahlen unverändert. Das im Drehmaschinenbau tätige Unternehmen musste einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen und einen Verlust ausweisen, sieht allerdings im dritten Quartal eine Stabilisierung der Auftragslage.


Tecan rücken 0,3% vor. Der Anbieter von Laborinstrumenten und -lösungen hat eine OEM-Vereinbarung in den USA abgeschlossen, was Analysten als leicht positiv sehen. Bei Valora (-0,8%) kommt es zu einem personellen Wechsel in der Divisionsleitung Media. (awp/mc/ps/12)

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