CH-Eröffnung: Leicht schwächer – vorsichtige Haltung der Anleger

Die Anleger würden sich vorsichtig zeigen, hiess es im Handel. Die Vorgaben fielen uneinheitlich aus. An der Wall Street verpuffte die Wirkung der jüngsten Zinssatzsenkung durch das Fed im Verlauf der Sitzung und schloss der Markt im Minus. Bereits werden Rufe nach einer weiteren Lockerung laut. Tokio konnte deutlich zulegen. Insgesamt würden weiterhin Rezessionsängste auf dem Markt lasten und sei die künftige Richtung der Kursbewegungen noch unklar.


Die unklare Lage zeigt sich auch in den Kommentaren der Marktbeobachter. «Keine Erholung in Sicht», schreiben die Analysten der Bank Vontobel in einem Kommentar. Die kurzfristige Rally habe an Momentum verloren, heisst es bei der CS. Der SMI dürfte weiter nachgeben, falls die Unterstützung bei 7’500 Punkten nach unten durchbrochen werde. Eine Beruhigung sehen hingegen die Analysten der Deutschen Bank: «Die Schwankungen werden kleiner, die Lage beruhigt sich». Obwohl deswegen natürlich auch der Widerstand bei 7’720 bestehen bleibe, sei diese Entwicklung aus technisch-qualitativer Sicht durchaus positiv und passe zum Fahrplan. Wichtig sei, dass der SMI über 7’500/7’550 Punkte bleibe.


Bis um 09.40 Uhr verliert der SMI um 0,99% oder 76,13 auf 7’595,68 Punkte. Der gekappte SLI gibt um 0,94% auf 1’161,49 Zähler nach. Der SPI sinkt ebenfalls um 1,14% auf 6’165,66 Stellen.


Unter den SMI-Valoren werden UBS um weitere 3,8% auf 44,32 Punkte zurückgenommen. Damit haben sich die Abgaben nach dem am Vortag bekanntgegebenen Verlust für 2007 fortgesetzt. Zudem belastet die Herabstufung des Ausblicks auf ’negativ› von Moody’s den Titel zusätzlich. Generell lastet zudem die von Standard & Poor’s angekündigte mögliche Herabstufung von Subprime-verknüpften Anleihen auf der Bankbranche. Auch CS geben nach (-1,7% auf 60,30 CHF)


Swiss Re verlieren um 2,2% auf 79,65 CHF. Auf dem Titel würden Aussagen der Münchener Rück lasten, wonach bei der Erneuerungsrunde sowohl das Volumen als auch die Prämien rückläufig gewesen seien.


Synthes verlieren um 1,5% auf 134,50 CHF. Entsprechend der negativen Konjunktureinschätzung werden auch zyklische Titel wie ABB (-1,4% auf 26,36 CHF) tiefer umgesetzt. Julius Bär, Swiss Life und ZFS geben um 1,0 bis 0,7% nach.


Auf der Gewinnerseite finden sich Syngenta (+0,8% auf 281,25 CHF). Nobel Biocare profitieren von einer technischen Reaktion und der Einigung über einen Sicherheitshinweis mit den schwedischen Aufsichtsbehörden. Swisscom legen um 0,7% auf 427,25 CHF zu.


Unter den SLI-Werten fallen Petroplus durch Avancen um 2,8% auf. Lonza ziehen um 1,5% an und Actelion um 1,1%. Unter den Verlierern fallen – ebenfalls aus Gründen der Konjunkturängste – Kühne + Nagel mit Abgaben um 1,0% auf.


Im breiten Markt richtet sich das Interesse auf jene Unternehmen, die heute Umsatzzahlen publiziert haben. Bucher legen um 5,8% zu, nachdem das Unternehmen positiv überrascht und in einem Interview mit AWP für 2008 von ambitionierten Zielsetzungen gesprochen hat. Rieter werden trotz guter Umsatzzahlen um 0,5% tiefer gehandelt und spüren ebenfalls Konjunkturbefürchtungen. Schweizerhall legen um 0,6% zu, nachdem der Umsatz über den Erwartungen gelegen hatte. Compagnie Financiere Tradition avancieren nach positiven Zahlen um 3,0%. Negativ fallen Meyer Burger auf, die nach einer Empfehlungsänderung durch Merrill Lynch auf ‹Sell› um 6,3% verlieren. (awp/mc/gh)

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