CH-Eröffnung: Leichtes Minus – Givaudan gefragt

Hierzulande stehen Givaudan im Fokus. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat als erstes Unternehmen unter den Bluechips Erstquartalszahlen veröffentlicht. Aus dem breiten Markt haben noch Zehnder, Dufry und Looser Jahreszahlen vorgelegt. Für den heutigen Tag rechnen Marktteilnehmer zunächst mit einer abwartenden Haltung der Anleger, bevor am Nachmittag neue Impulse aus den USA kommen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 9.32 Uhr 54,45 Punkte bzw. 1,05% tiefer auf dem Stand von 5’124,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,74% auf 731,67 Zähler und der breite SPI 0,78% auf 4’306,91 Stellen.


Givaudan (+5,7% auf 617 CHF) rangieren an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Die vom Genfer Unternehmen vorgelegten Umsatzzahlen für das erste Quartal 2009 liegen hinter den Konsensschätzungen des Marktes zurück. Dennoch halten die Firmenverantwortlichen an den mittelfristigen Zielen fest. Die Avancen müssten allerdings auch vor dem Hintergrund des Kursrutsches im bisherigen Jahresverlauf gesehen werden, heisst es im Handel.


Swiss Re (+3,2% auf 22,12 CHF) arbeiten sich vom Minus ins Plus vor. Von Chevreux gab es eine Hochstufung auf «Outperform» («Sell») bei einem höheren Kursziel von 30 (20) CHF. ZFS (+0,4% auf 198,80 CHF), Bâloise (+0,1% auf 77,55 CHF) und Swiss Life (-0,4% auf 88,15 CHF) können nicht mithalten. Die am Vortag bekannt gegebene Flexibilisierung der US-Rechnungslegungsstandards dürfte Unternehmen, die nach diesen Regeln bilanzieren, vorerst einen Vorteil verschaffen, heisst es bei Analysten. In der Schweiz sind dies Swiss Re und die Credit Suisse.


Bei den Banken gibt es grössere Abschläge. Händler verweisen auf Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende und die Entwicklung in den USA am Vortag. Dort hatten die Branchentitel den grossen Teil ihrer Gewinne abgegeben. CS verlieren 2,1% auf 38,56 CHF und Julius Bär 2,0% auf 31,80 CHF – trotz einer positiven Studie der Citigroup. Die Analysten haben das Kursziel auf 40 (36) CHF angehoben und empfehlen die Titel weiter zum Kauf. UBS geben 0,8% auf 11,73 CHF ab. Im Zusammenhang mit der Weitergabe von Kundendaten durch die Grossbank ist in den USA ein erster mutmasslicher Steuerhinterzieher angeklagt worden.


Ciba gewinnen 0,6% auf 49,58 CHF. Der Branchenriese BASF hat von allen zuständigen Wettbewerbsbehörden Grünes Licht für die Übernahme des Spezialitäten-Chemiekonzerns erhalten. Geplanter Übernahmetermin ist der 9. April.


Deutlich leichter als Nestlé (-0,1% auf 39,42 CHF) tendieren Roche (-1,8% auf 157,40 CHF) und Novartis (-1,9% auf 43,36 CHF). Der Pharmakonzern hat von der EU-Kommission die Marktzulassung für den Impfstoff Ixiaro gegen die Hirnhautentzündung Japanische Encephalitis erhalten.


Am Tabellenende rangieren Lonza (-3,3% auf 108,30 CHF), gefolgt von OC Oerlikon (-3,2% auf 41,62 CHF).


Im breiten Markt verlieren Dufry nach Zahlen 2,6%. Der Reisedetailhändlers geht für 2009 von einem herausfordernden Jahr und sinkenden Passagierzahlen aus. Bei Zehnder (-6,9%) sprechen Analysten von einem «nicht ganz überzeugenden» Zahlenausweis.


Looser sind zum Berichtszeitpunkt noch ungehandelt. Die Industriegruppe konnte Umsatz und operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2008 weiter steigern, verzichtet jedoch auf eine konkrete Prognose für 2009.


AMS legen 0,5% zu. Die Anteilseigner haben an der Generalversammlung gegen die Ausschüttung einer Dividende, aber für einen Gewinnvortrag gestimmt. Prinzipiell würde die Dividendenpolitik des Unternehmens von den Grossaktionären aber unterstützt, wie ein Sprecher gegenüber AWP erklärte. (awp/mc/pg/15)

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