CH-Eröffnung: Nach positivem Start in Verlustzone gerutscht

Im weiteren Tagesverlauf könnten die ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland den Markt etwas bewegen, hingegen sind aus den USA bis zur Börseneröffnung kaum Impulse zu erwarten.


In der Schweiz spielt die Musik im breiten Markt. Einerseits haben eine Reihe von Unternehmen Halbjahreszahlen publiziert. Andererseits ziehen die Victory-Beteiligungen von OC Oerlikon und Sulzer die Aufmerksamkeit auf sich, nachdem die österreichische Beteiligungsgesellschaft ihren Anteil an Sulzer an die Renova Gruppe um den russischen Investor Viktor Vekselberg verkauft hat.


Der SMI verliert bis um 9.45 Uhr 32,44 Punkte oder 0,38% auf 8’561,89 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI sinkt um 0,26% auf 1’289,38 Punkte und der breiter gefasste SPI um 20,32 Punkte oder 0,29% auf 6’963,30 Punkte.


Bei den Bluechips zeichnen sich Gewinnmitnahmen ab. Davon betroffen sind unter anderen die Banken-Schwergewichte CS (-1,0% auf 78,60 CHF) oder UBS (-1,3% auf 62,40 CHF), die zuletzt eine äusserst positive Performance verzeichneten. Novartis (-0,3% auf 63,05 CHF) und Roche (-0,4% auf 208 CHF) geben etwa im Rahmen des Gesamtmarktes nach. Nestlé (unverändert auf 490,50 CHF) halten sich weiterhin vergleichsweise gut.


Adecco geben um 0,9% auf 76,25 CHF nach. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 80 von 101 CHF gesenkt, behält das Rating aber auf ‹Hold›. Überdurchschnittliche Verluste sind auch bei SGS (-0,9%), Lonza (-0,6%) oder Richemont (-0,6%) zu sehen.


Auf der Gegenseite steigen Nobel Biocare um 1,6% auf 313,75 CHF und bauen die Kurseinbussen der vergangenen Wochen weiter ab. Gestern hatte die Citigroup die Nobel-Aktien am Nachmittag zum Kauf empfohlen.


Synthes (+0,5% auf 134,70 CHF) profitieren von einem Entscheid der US-Behörde CMS für die künstliche Lendenbandscheibe ‹ProDisc-L›. Die CMS empfiehlt das Produkt zur Rückerstattung für Patienten von 60 Jahren und jünger. Die Patientengruppe sei zwar eingeschränkt worden, habe aber Signalwirkung auf die privaten Versicherungen, heisst es in einem Analystenkommentar. Synthes habe die wichtigste Hürde in den USA genommen und es sei davon auszugehen, dass die ‹ProDisc›-Familie ein ‹grosses und profitables› Produkt werden wird.


Wie bereits gestern liegen ABB (+0,8%) oder Julius Bär (+0,1%) weit oben in der SMI-Tabelle.


Im breiten Markt sorgen Sulzer (+1,7%) für grosses Aufsehen. Der Rückzug von Victory wird positiv aufgenommen. Gut hat Sulzer auch im ersten Halbjahr abgeschnitten. Sulzer lag vor allem mit dem Umsatz und dem Reingewinn über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) und erwartet für das Gesamtjahr mit über dem Vorjahr liegenden Ergebnissen.


Nebst Sulzer haben eine Reihe von Unternehmen Halbjahreszahlen publiziert. Dabei hat Lindt & Sprüngli (N: +4,2%) vor allem mit Gewinnzahlen die Erwartungen klar übertroffen. Erfreut zeigen sich die Kommentatoren insbesondere darüber, dass die gestiegenen Rohstoffpreise nicht auf die Margen durchgeschlagen haben.


Deutlich fester tendieren auch Galenica (+3,9%), Swisslog (+2,1%) oder Sarasin (+4,2%). Die drei Unternehmen haben im ersten Halbjahr die Markterwartungen teilweise deutlich übertroffen. Bei der Bank Sarasin hat vor allem der Neugeldzufluss überzeugt.


Forbo (-2,1%) und BCV (-6,1%) verlieren nach Zahlen an Wert. Mobilezone (+0,8%) bewegen sich dagegen kaum. (awp/mc/pg)

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