CH-Eröffnung: Schwächer – CS und Nobel Biocare enttäuschen

Die US-Börsen rutschten am Vortag kräftig ab, weil der Rettungsplan für die angeschlagene Bankenbranche bei den Anlegern deutliche Skepsis hervorgerufen hatte. Die Investoren würden vor allem Details bezüglich der konkreten Umsetzung dieses Plans vermissen, hiess es am Markt.


Bis um 9.40 Uhr verliert der SMI 26,31 Punkte bzw. 0,51% auf 5’118,38 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,65% auf 735,78 Punkte ab und der breite SPI 0,49% auf 4’254,81 Punkte nach.


CS verlieren 4,5% auf 29,48 CHF, nachdem das Ergebnis auf allen Ebenen klar hinter den Markterwartungen zurückgeblieben ist. Insbesondere im vierten Quartal hatte das Unternehmen mit hohen Verlusten im Investment Banking sowie mit einem Ertragsrückgang im Wealth Management zu kämpfen. Zudem wurde überraschend Kundenvermögen abgezogen.


Das Ergebnis der Grossbank für das abgelaufene Jahr kam noch tiefer als die bereits nicht sehr hoffnungsvollen Prognosen zu liegen. Die Analysten legen den Finger in ihren ersten Kommentaren auf den unerwartet hohen Verlust im vierten Quartal sowie den rückläufigen Geldzufluss im Wealth Management.


Julius Bär (-0,7% auf 31,30 CHF) verlieren zwar weniger als CS, können sich dem Abwärtssog jedoch nicht entziehen. UBS (+0,4 auf 13,68 CHF) erholen sich dagegen von den Abschlägen zum Handelsauftakt und knüpfen an die Vortagesgewinne an.


Abwärts geht es bei den Versicherungswerten. Baloise (-1,1% auf 80,10 CHF), Swiss Life (-1,6% auf 56,95 CHF), Swiss Re (-1,0% auf 18,94 CHF) und ZFS (-1,3% auf 199,60 CHF) verlieren mehr als der Gesamtmarkt. Bei ZFS gibt es einen Pressebericht, wonach der Versicherer mit AIG über deren Autoversicherungsgeschäft verhandeln soll, wobei der potenzielle Kaufpreis über 2 Mrd USD liegen dürfte.


Kräftige Verluste verbuchen Nobel Biocare (-3,4% auf 16,90 CHF), welche allerdings einen Teil der frühen Verluste wieder aufgeholt haben. Der Konzern verfehlte bei Vorlage des Ergebnisses die Konsensschätzungen. Analysten bezeichnen die Quartalszahlen als schwach. Die in den Wochen vor der Ergebnispräsentation laufend nach unten angepassten Konsensschätzungen seien bei weitem verfehlt worden. Dabei hätten zahlreiche einmalige Sonderbelastungen auf die Entwicklung der Rentabilitätskennzahlen gedrückt.


Roche (-0,4% auf 146,40 CHF) und Novartis (-0,5% auf 48,96 CHF) verbilligen sich weniger als der Markt.


Auf der Gewinnerseite stehen mittlerweile Nestlé (+0,2% auf 38,58 CHF), nachdem sie mit einem moderaten Minus gestartet waren. Synthes steigen um 0,1% auf 138,80 CHF, während sich OC Oerlikon (+5,1% auf 34,00 CHF) weit nach vorne schieben. Bei Oerlikon, die sich am Vortag kräftig verbilligt hatten, wird am Markt unterdessen spekuliert, es drohe ein Ausscheiden aus dem MSCI. Als Aufnahmekandidat wird Barry Callebaut (-3%) aus der zweiten Reihe gehandelt.


In der zweiten Reihe stehen unterdessen auch Kaba (-6,5%) im Blickfeld der Investoren. In einem Interview sagte der Konzernchef, die Guidance für das erste Halbjahr werde «wohl nur knapp» erreicht. Noch schlechter tendieren lediglich Dottikon (-9,5%).


Deutlich im Plus notieren dagegen u-blox (+14,1%). Das Unternehmen bringt GPS-Steckkarten für mobile Computer auf den Markt. Rätia Energie (ungehandelt) zeigt sich unterdessen zuversichtlich, die beim Halbjahresabschluss Ende August 2008 abgegebene Guidance für das Gesamtjahr zu erreichen, wie der CEO in einem Interview sagte. (awp/mc/ps/14)

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