CH-Eröffnung: SMI findet nach sehr schwachem Start Boden

Die Krise der so genannten Subprime Lenders – von Banken, die Hypotheken an Schuldner mit schwacher Bonität vergeben – hat sich am Dienstag verschärft und zum zweitgrössten Rückschlag an der US-Börse dieses Jahr geführt.


Den vorläufige Tiefpunkt hat der SMI bereits kurz nach Handelsbeginn bei gut 8’610 Punkten erreicht, danach hat er sich wieder erholt und gegenüber dem Tiefststand innert Kürze 50 Punkte zugelegt. Fürs erste sei aus technischer Sicht wichtig, dass die Marke von 8’600 Punkten gehalten habe, meinte ein Händler; aber wohin die Reise in den nächsten Tage gehen werde, wisse niemand. Klar sei nur, dass der Markt derzeit für negative Nachrichten relativ empfänglich sei.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 09.40 Uhr 176,84 Punkte bzw. 2,0% auf den Stand von 8’652,25 Stellen, der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsst 143,21 Punkte bzw. 2,03% auf 6’906,05 Zähler ein.


Zu den grössten Verlierern gehören die Grossbanken UBS (-3,2% auf 67,95 CHF) und CS (-3,0% auf 83,15 CHF). Die beiden Banken sind offensichtlich von den Problemen bei New Century relativ stark betroffen: Die CS habe der Gesellschaft eine Kreditlimite von 1,4 Mrd USD eingeräumt, die UBS sogar von 2 Mrd USD, heisst es. Gegen die UBS wird in den USA zudem ermittelt: es wird ihr vorgeworfen, mit beschönigenden Analysen die effektive Lage von New Century verharmlost zu haben.


Abgesehen davon ist die Nachrichtenlage dünn. Unter den grössten Verlierern sind neben den Banken diverse konjunktursensitive Titel zu finden wie etwa Holcim (-3,5% auf 117,20 CHF), die beiden Swatch-Titel (je -2,9% auf 289,25 bzw. 58,55 CHF) oder ABB (-2,7% auf 20,00 CHF).


Am besten halten sich die defensiven Schwergewichte Novartis (-0,9% auf 68,25 CHF) sowie Nestlé (-1,2% auf 465 CHF). Auch Swisscom halten sich nach zwei schwachen Tagen zumindest relativ gesehen einigermassen gut (-1,4% auf 432 CHF).


Im breiten Markt stehen u.a. Ascom im Fokus. Der Berner Technologiekonzern hat die definitiven Zahlen 2006 präsentiert und schlägt die Wiederwahl von Juhani Anttila als Mitglied des Verwaltungsrates vor. Dafür soll – wie Grossaktionär Ronny Pecik verlangt hat – auf eine Dividendenzahlung verzichtet und der Verwaltungsrat verkleinert werden. Die Aktie verliert 3,4%.


Temenos büssen 3% ein, dies trotz dem Abschluss eines strategischen Abkommen mit Metavante für den US-Markt. Der Titel leide sicher unter der schwachen Stimmung für Bankentitel, zudem sei das Abkommen zum Teil schon bekannt gewesen, heisst es.


Grössere Verluste im SPI gibt es zudem noch für Medisize (-9,6%), Ci Com (-6,5%) oder Pragmatica (-5,6%). (awp/mc/ab)

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