CH-Eröffnung: Starke technische Erholung auf breiter Basis

Als Grund für das Rally an der US-Börse wurde auch die als sicher geltende Zinssenkung durch die US-Notenbank angeführt. Heute um 19.15 Uhr Schweizer Zeit wird der Offenmarktausschuss der Notenbank den Entscheid bekannt geben. Erwartet wird eine Senkung des Fed-Funds-Zielsatzes von 50 Basispunkten auf 1,00%. Noch während des Börsenhandels in Europa könnten US-Konjunkturzahlen für Bewegung in die eine oder andere Richtung sorgen. Um die Mittagsstunden werden Daten zu den Hypothekenanträgen publiziert, am frühen Nachmittag folgen der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und etwas später die Rohöllagerbestände der vergangenen Woche.


Der SMI gewinnt bis um 9.45 Uhr 202,32 Punkte oder 3,65% auf 5’740,86 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avanciert um 4,62% auf 801,93 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 3,66% auf 4’728,01 Zähler. Von der Schnäppchenjagd profitieren in der Schweiz natürlich die Finanzwerte. So steigen die Bankenwerte UBS mit +10,7% auf 16,63 CHF, CS mit +6,4% auf 37,52 CHF und Julius Bär mit +6,9% auf 37,30 CHF stark an. Aber auch Versicherungstitel wie ZFS (+7,2% auf 188,50 CHF) oder Bâloise (+8,0% auf 49,06 CHF) werden überdurchschnittlich gesucht.


Bâloise hat am Morgen mit Olav Noack einen Nachfolger für den Chefposten im Schweizer Geschäft vorgestellt. Der bisherige CEO Schweiz, Martin Strobel, wird bekanntlich Anfang Jahr die Leitung des Konzerns übernehmen. Ausserdem erklärte VR-Präsident Rolf Schäuble, dass die Bâloise mit dem neuen Führungsteam beim Geschäftsvolumen und dem Ertrag «signifikant wachsen» will und die Finanzkrise gut meistert. ZFS gab ihre Schätzungen zu der Schadenbelastung ab, welche durch die beiden US-Hurrikane Gustav und Ike hervorgerufen wurden, bekannt. Die Aufwendungen seien mit insgesamt 600 Mio USD für beide Events eher am oberen Ende der Erwartungen angesiedelt, schreibt ein Analyst.


An der Tabellenspitze sind unter den verschiedenen Finanzwerten auch ABB (+9,7% auf 13,16 CHF) sowie Syngenta (+8,0% auf 190,60 CHF) zu finden. Die beiden Titel haben grössere Abgaben aus den letzten Tagen und Wochen wieder gutzumachen. Bei Syngenta kommt hinzu, dass in der Entwicklung einer neuen Technologie für den Zuckerrohranbau in Brasilien weitere Erfolge erzielt und eine kleinere Akquisition in den USA im Topf- und Beetpflanzengeschäft getätigt werden konnte. Logitech hat im Bereich Videokommunikation über Internet das US-Unternehmen SightSpeed für rund 30 Mio USD in bar zugekauft. Die Titel steigen um 6,2% auf 16,63 CHF.


Die kleinsten Gewinne bei den Bluechips verzeichnen Ciba mit +0,4% auf 46,80 CHF. Im Übernahmeprozess hat die deutsche BASF heute mitgeteilt, dass sie nach Ablauf der Angebotsfrist 66,665% der Ciba-Aktien halte. Als Bedingung zur Erfüllung des Angebots hatte die BASF das Erreichen einer Zweidrittelsmehrheit gestellt. Mit dem definitiven Zwischenergebnis, das am nächsten Montag publiziert wird, wird BASF bekannt geben, ob das Angebot zustande gekommen ist. BASF offeriert 50 CHF pro Ciba-Aktie oder insgesamt 6,1 Mrd CHF.


Kleinere Gewinne sind auch noch bei Givaudan (+1,5% auf 757,00 CHF), Roche (+1,2% auf 163,10 CHF) oder Novartis (+1,3% auf 56,80 CHF) zu sehen. Im breiten Markt gewinnen Schindler nach dem Ausweis von Neunmonatszahlen 8,2% dazu. Gar um 25,2% steigen Bobst; Swisslog (+15,2%) sowie EFG (+13,9%) gewinnen ebenfalls stark dazu. (awp/mc/ps/14)

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