CH-Eröffnung: Talfahrt geht weiter – Hoffen auf US-Konjunkturdaten

Der Dow Jones Index hatte aus Sorge vor einer grossen Rezession und einem möglichen Kollaps der US-Autoindustrie erstmals seit fünfeinhalb Jahren unter der Marke von 8’000 Punkten geschlossen. In Tokio ging der Nikkei-Index mit einem Minus von 6,9% auf dem Handel. In der Schweiz leiden Finanztitel und konjunktursensitive Aktien am meisten unter der schwachen Börsenstimmung, während sich die Abgaben bei defensiven Titeln in Grenzen halten.


Die Märkte seien stark überverkauft und eine (heftige) Gegenbewegung scheine sich anzubahnen, hofft ein Händler auf Besserung. Allerdings sei unklar von welchem Niveau aus diese technische Erholung einsetzen könnte. Impulse könnten von den am Nachmittag zu erwartenden US-Konjunkturdaten ausgehen. Dabei verweisen Händler insbesondere auf den Philadelphia Fed Index und die Frühindikatoren.


Bis um 09.40 Uhr büsst der SMI 3,44% respektive 190,04 Stellen auf 5’334,02 (Tagestief: 5’325,60) Punkte ein. Damit haben sich die Verluste seit der Eröffnung sogar noch um beinahe 100 Punkte ausgeweitet. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 3,73% auf 719,80 Stellen und der breite SPI 3,19% auf 4’398,78 Punkte.


Bei den Bluechips stehen wie schon am Vortag die beiden Grossbankentitel CS (-9,1% auf 25,10 CHF) und UBS (-9,5% auf 10,92 CHF) stark unter Druck. Damit setzen UBS neue Allzeit-Tiefststände (derzeit bei 10,73 CHF) und steuern weiter auf die 10-Franken-Marke zu. Grössere Verluste sind zudem bei konjunkturabhängigen Titeln wie OC Oerlikon (-7,9% auf 70,00 CHF), Holcim (-5,8% auf 43,60 CHF) oder Syngenta (-4,5% auf 179,60 CHF) zu sehen.


Überdurchschnittliche Einbussen müssen etwa auch die Assekuranzwerte Swiss Life (-5,3% auf 70,65 CHF), Swiss Re (-5,1% auf 37,20 CHF) oder ZFS (-5,2% auf 189,00 CHF) hinnehmen. Nach gutem Beginn haben sich die Verluste auch bei den defensiven Schwergewichten Roche (-2,6% auf 161,70 CHF), Novartis (-1,8% auf 57,60 CHF) und Nestlé (-2,8% auf 43,76 CHF) ausgeweitet.


Einzig im Plus stehen Ciba (+1,3% auf 50,55 CHF). Die Titel der von der BASF übernommenen Ciba hatten bereits gestern im schwachen Börsenumfeld zwischenzeitlich stark zugelegt. Händler begründeten diese Schwankungen mit Short-Eindeckungen.


Im breiten Markt haben Züblin (-5,9%) und Dufry (+2,0%) zahlen zum ersten Halbjahr respektive den ersten neun Monaten veröffentlicht. Während Züblin weitere Wertkorrekturen im Immobilienportfolio vornehmen musste, schnitt Dufry besser als erwartet ab.


Auf wenig Gegenliebe bei den Anlegern stossen die warnenden Aussagen des Softwareunternehmens Day (Aktie: -8,0%). Day erklärte, dass die Finanzkrise einen «spürbaren Einfluss» auf das Geschäft hat. Zudem teilte das Unternehmen mit, das man sich verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren werde.


Der Versicherer Nationale Suisse (Aktie: -1,5%) ist mit der deutschen VHV Gruppe ein Partnerschaftsabkommen eingegangen. VHV beteiligt sich dabei mit 7,4% an Nationale. Grosse Abgaben müssen Santhera (-9,1%) hinnehmen, nachdem die EU-Behörden ihre negative Haltung zum Medikament Idebenone bestätigten. Noch stärker geben etwa ADB (-17,1%), Perrot Duval (-14,0%) oder Meyer Burger (-9,4%) nach. (awp/mc/ps/14)

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